Veröffentlicht inPolitik

Trump gerät unter Druck: Jetzt hat er seine Sündenböcke gefunden

Donald Trump sieht sich mit sinkenden Beliebtheitswerten konfrontiert. Doch anstatt am eigenen Führungsstil anzusetzen, sucht er sich Bauernopfer.

© IMAGO/Newscom / AdMedia

100 Tage im Amt: Desaströse Bilanz für Donald Trump

Donald Trump ist inzwischen seit über 100 Tagen im Amt und seine Bilanz liest sich alles andere als gut. Im Wahlkampf hat er damit geprahlt, den Wohlstand der US-Bevölkerung zu mehren – passiert ist aber genau das Gegenteil. Seine abstruse Zoll-Politik hat die Preise in die Höhe schnellen lassen und zieht seinen Wählern zunehmend mehr Geld aus dem Portemonnaie.

Doch von Einsicht ist keine Spur. Bei der Kundgebung zum 100. Tag der Präsidentschaft feierte sich der Republikaner in gewohnter Manier selbst. Eigennützig sucht er Sündenböcke für sein Versagen und findet diese im eigenen Kabinett.

+++ Das könnte dich auch interessieren: Apple-Aktie: Hiobsbotschaft wegen Trump – darum droht der Einbruch +++

Dass die USA mit ihrem derzeitigen wirtschaftlichen Kurs in einer Sackgasse stecken, wissen sämtliche Regierungschefs – außer Trump persönlich. Ungeachtet dessen, dass es der eigenen Bevölkerung immer schlechter geht und der Wocheneinkauf für einen zwei-Personen-Haushalt inzwischen weit über 150 Dollar kosten kann, hält der 78-Jährige an seinem gnadenlosen Führungsstil fest.

Trump: Beliebtheitswerte rauschen in den Keller

„Es sind die erfolgreichsten ersten 100 Tage eines Präsidenten in der Geschichte der USA“, lautete seine Selbstbeweihräucherung am Rande einer Veranstaltung in Michigan. Eine mehr als kontroverse Aussage, denn die Beliebtheitswerte von Trump sind in den letzten Wochen rapide gesunken. Laut „Silver Bulletin“ sind nur noch 43,6 Prozent mit seiner Arbeit zufrieden, unmittelbar nach der Wahl waren es noch 51,6 Prozent.


Weitere Nachrichten:


Dass es eine Veränderung braucht, scheint auch dem Republikaner bewusst zu sein. Doch anstatt beim eigenen Politikstil anzusetzen, sucht er sich regelrechte Bauernopfer im eigenen Kabinett. Jüngstes Beispiel ist Mike Waltz, der kurzerhand als nationaler Sicherheitsberater entlassen wurde.

Waltz sorgte mit einem Chat-Skandal für Schlagzeilen. Er hatte einen Journalisten, den Chefredakteur des „Atlantic“, zu einer Signal-Chatgruppe der US-Administration hinzugefügte, in welcher militärische Interna besprochen wurden. Unter anderem ging es dabei um einen Schlag gegen die Huthi-Terroristen. Kurze Zeit später veröffentlichte der Journalist konkrete Chatinhalte und nannte die involvierten Personen.

US-Präsident ändert Meinung über Waltz

Nach dem Bekanntwerden spielte Trump die Blamage herunter und stellte sich schützend vor Waltz. Es habe sich nicht um sensible Daten, sondern lediglich um eine normale Debatte gehandelt, so das Staatsoberhaupt. Waltz hätte bis dato tadellose Arbeit geleistet.

Wenige Tage später und mit einer sinkenden Beliebtheit im Rücken soll jener Skandal plötzlich Anlass für die Entlassung sein. Auch Waltz‘ Vize, Alex Wong, musste die Koffer packen.

Selbiges Schicksal blüht auch Elon Musk, welcher zu Beginn des Jahres als Heiland in der Rolle des Sonderbeauftragten gefeiert wurde. Das Vorgehen von Musk sei für Trump zunehmend zu einer Belastung geworden, heißt es aus Reihen der Republikaner. Pikant: Die Rolle von Elon Musk in der Trump-Regierung war vielen Wählern ein Dorn im Auge. Sein Rauswurf dürfte daher ebenfalls alles andere als altruistisch sein.