Bei einem Urlaub auf Mallorca ist ein Ausflug in die Hauptstadt Palma fast schon ein Muss. Die kleinen verwinkelten Gassen und die zahlreichen Cafés laden zum Verweilen ein. Die charmante Stadt hat schon viele Touristen in ihren Bann gezogen.
Aber eine Touristen-Attraktion sorgt in der Hauptstadt Mallorcas seit Jahren für Diskussionen. Auch 2025 geraten Fans und Gegner wieder aneinander, der Ruf nach einem Verbot wird immer lauter.
Urlaubs-Attraktion in Palma „gehört verboten“
Ein absoluter Touristen-Magnet ist natürlich die Kathedrale „Le Seu“ in Palma. Und nach einer Besichtigung ist noch genügend Zeit, um auch die charmante Stadt näher zu erkunden. Wie praktisch, dass sich direkt im näheren Umkreis um die Kathedrale viele Pferdekutschen tummeln. Doch was für die Urlauber ein angenehmes Erlebnis darstellt, ist für die Tiere zum Teil die reinste Qual – so der Vorwurf vieler Tierschützer.
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Auch in einer Mallorca-Gruppe auf Facebook ruft ein Mann zum Boykott der Attraktion auf: „Bitte macht es nicht! Was für eine Schande“, wird er deutlich und löst damit eine hitzige Diskussion aus. Während die einen um das Wohl der Tiere besorgt sind, wollen die anderen an ihrer Tradition festhalten.
„Ihr wollt unsere Gewohnheiten ändern“, regt sich ein Spanier auf. Dem entgegnet ein anderer direkt: „Tradition ist eine schöne Sache und ich bin für den Erhalt von Tradition. Aber viele Tiere sehen sehr abgemagert und krank aus. Und bei hohen Temperaturen ist es quälend, wenn sie den ganzen Tag in der Sonne hart arbeiten müssen.“ Und ein anderer Facebook-User plädiert für ein komplettes Verbot: „Gehört schon lange verboten. Keiner sollte die Tierquälerei unterstützen.“ Während ein anderer Lösungsvorschlag nicht ganz so radikal ist: „Lasst die Pferde mit starker Regulierung arbeiten.“
Kutscher weigern sich auf E-Kutschen umzusteigen
Tatsächlich hat das Rathaus von Palma 2022 bereits beschlossen, die Pferdekutschen bis 2024 aus der Stadt zu verbannen und sie durch Elektrokutschen zu ersetzen. So wie es in der Gemeinde Alcúdia seit Beginn der Saison 2025 nun umgesetzt wurde. Doch in Palma haben sich die sogenannten caleseros (Kutschfahrer) gegen das Verbot aufgelehnt – und zwar mit Erfolg.
Stattdessen setzt die Stadt auf mehr Kontrollen, um Tierquälerei auszuschließen und um die adäquate Haltung der Tiere sicherzustellen. Laut der „Mallorca Zeitung“ müssten die Kutscher deshalb tierärztliche Atteste vorzeigen, die nachweisen, dass „ihre Tiere alle vorgeschriebenen präventiven Behandlungen bekommen haben und geimpft sind.“ Außerdem müsste am Geschirr der Tiere die Lizenznummer ablesbar sein und die Hufeisenbogen dürften nur aus Gummi sein. Und sobald der spanische Wetterdienst eine Warnstufe ausspricht, dürfe nicht gearbeitet werden. Ansonsten drohe ein Bußgeld in Höhe von bis zu 1.800 Euro.