Das Wetter in Berlin und Brandenburg mag sich für deinen einen oder anderen durchwachsen anfühlen, beim Blick auf die Werte stimmt dieses Gefühl aber nur zum Teil.
Tatsächlich ist es so, dass der Mai in Berlin und Brandenburg aktuell deutlich kühler ausfällt, als der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Dafür ist der Monat aber auch deutlich zu trocken. Eine Entwicklung, die schon im Februar einsetzte. Und das sorgt für große Sorgen in Hinblick auf den Sommer – doch wie schlimm wird es wirklich?
Wetter in Berlin & Brandenburg zu trocken?
Die Datenlange der Vergangenheit ist klar. Seit Februar haben Berlin und Brandenburg viel zu wenig Niederschlag abbekommen. Im Februar und April fiel weniger als die Hälfte der üblichen Regenmengen, im März sogar weniger als ein Viertel. Im Mai sieht es nicht besser aus. Nach einem knappen Drittel des Monats sind nicht einmal zehn Prozent der üblichen Mengen gefallen – und neuer Regen ist nicht in Sicht.
Entsprechend alarmiert dürften viele gewesen sein, als das europäische GFS-Modell einen sehr warmen und sehr trockenen Sommer vorhersagte. Schließlich zeigt der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung in weiten Teilen Berlins und Brandenburgs in den oberen Bodenschichten eine „außergewöhnliche Dürre“. Gleiches gilt auch für einige Landstriche im Nordwesten Brandenburgs und in Berlin für tiefere Bodenschichten.
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Sorgt nun also ein noch trockenerer Sommer in Berlin und Brandenburg für eine schwere Dürre in den Böden? Wetter-Experte Dominik Jung würde da lieber noch abwarten. Auch, weil das amerikanische CFS-Modell ganz andere Daten liefert. Laut dieser Berechnungen wird der Juni im Nordosten Deutschlands nämlich auch zu warm, vom Niederschlag her ähnlich wie die Vorjahre, eher vielleicht sogar ein bisschen zu nass. „Völliges Kontrastprogramm“ also, meint der Diplom-Meteorologe.
Juli und August zu warm – aber nicht zu trocken?
Ähnlich sieht es im Juli aus. Der soll auch laut dem CFS-Modell in Berlin und Brandenburg ein bis zwei Grad wärmer ausfallen als das Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Wirklich trocken soll er aber den Berechnungen zufolge nicht werden, eher wieder im Durchschnitt liegen. Der August liegt im Nordosten Deutschlands laut dem Modell wieder ein bis zwei Grad über dem neuen Klima-Mittel – und dürfte in Sachen Niederschlag eher durchschnittlich ausfallen.
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Was heißt das nun für eine mögliche Dürre in Berlin und Brandenburg im Sommer? Nicht viel. Die Sache ist laut Dominik Jung schlicht „noch nicht geklärt“. Die Modelle würden weit auseinandergehen und es müsse sich zeigen, in welche Richtung es gehe. Einig sind sich die Modelle hingegen bei der Temperatur. „Es könnte wärmer werden“, sagt er. „Aber das ist ja bisher eigentlich jedes Jahr der Fall gewesen.“ Eine gute Nachricht ist das nicht.