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Mallorca: Jetzt geht die Nachricht um – Deutsche Touristen-Hochburgen sind betroffen

Immer mehr Urlaubsorte auf Mallorca wehren sich gegen die Touristenflut – und treffen damit einen wunden Punkt. Die Proteste werden lauter!

Mallorca
© IMAGO/Chris Emil Janßen

Mallorca hat die Touristen satt. Protest gegen Massentourismus an der Playa de Palma

Kaum ein Ort kann so viel Tourismus vorweisen wie Mallorca. Gerade Deutsche sehen Mallorca häufig als Erweiterung Deutschlands. Die Mallorquiner sehen das möglicherweise etwas anders.

Mallorca ist für viele Deutsche das Urlaubsziel Nummer eins. Doch während Touristen Sonne und Sangria genießen, wächst bei vielen Einheimischen der Unmut. Immer mehr Mallorquiner haben genug vom Massen-Tourismus – und machen ihrem Ärger jetzt öffentlich Luft.

Was als kleine Protestaktion in Sóller begann, entwickelt sich zu inselweiten Bewegung, die schon bald ganz Mallorca betreffen könnte. Kurz vor Beginn der Sommersaison schließen sich immer mehr Orte an – zuletzt auch die bei Deutschen beliebten Reiseziele Alcúdia und Manacor.

KI-Aktion auf Mallorca sorgt für Aufruhr

Hinter der Protestwelle steht eine Kampagne mit dem ironischen Titel „Welcome to Sollerland“, die auf provokative Weise mit Künstlicher Intelligenz generierte Bilder einsetzt. Die Motive zeigen überfüllte Plätze, entnervte Einheimische und Schilder mit klarer Botschaft. Eines der KI-Bilder zeigt die Plaza de Sa Bassa in Manacor, die mit Touristen vollgestopft ist, die wirken wie frisch aus München oder Düsseldorf eingeflogen. Im Vordergrund zu sehen ist ein Mallorquiner mit finsterem Blick und einem Schild in der Hand mit der Aufschrift: „Manacor ist kein Abenteuerpark.“

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Auf Instagram ist die Aktion längst viral gegangen. Der Kanal @welcometomanacorland feuert mit bissigen Kommentaren und rhetorischen Fragen nach: „Sind wir noch in Manacor – oder schon in München?“ oder auch „Bin ich eigentlich Mallorquiner oder längst Deutscher?“

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Einheimische leiden immer mehr unter Massen-Tourismus

Was für Außenstehende satirisch wirkt, ist für viele Einheimische bitterer Ernst. Sie beklagen den Verlust ihrer Identität, die Überfüllung öffentlicher Plätze und die steigenden Lebenshaltungskosten, die durch den Tourismus mit befeuert werden. Auch in Alcúdia, einem der Lieblingsziele deutscher Mallorca-Urlauber, regt sich nun Widerstand.

Erst vergangene Woche hatten Aktivisten in Santanyí mit einer ähnlichen Aktion für Aufsehen gesorgt. Zuvor war es in Sóller zu ersten Protesten gekommen – und dort begann das, was sich jetzt zur inselweiten Bewegung entwickelt. Die Forderungen? Klare Ansagen an Politik und Tourismusbranche: Schluss mit dem grenzenlosen Besucheransturm! Mehr Schutz für Einheimische und ihre Lebensqualität!



Ob sich weitere Orte anschließen, scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Denn eins ist sicher: Die Debatte ist längst nicht mehr nur lokal. Jetzt betrifft sie auch die Lieblingsorte vieler Deutscher.