Über 3,6 Millionen Menschen leben in Berlin. Fast 85 Prozent von ihnen zur Miete. Doch eine bezahlbare Wohnung in der Hauptstadt zu finden, ist alles andere als einfach. Jeder, der schon einmal auf der Suche war, kennt das Dilemma. Und ist die Wohnung erst einmal gefunden, geht für viele Mieter der Ärger weiter.
Stress mit den Vermietern, Mieterhöhungen, Kündigungen wegen Eigenbedarf – regelmäßig werden sich Berliner Mieter an Mietberatungsstellen. Die Anliegen sind unterschiedlich. Doch einige Themen beschäftigen Berlin besonders.
Miete in Berlin steigt – Angebot des Senats soll helfen
Trotz Mietpreisbremse steigen die Mieten in Berlin immer weiter an. Mit einem neuen Angebot will der Senat Abhilfe schaffen: Seit März 2025 haben Mieter die Möglichkeit bei einer kostenlosen Mietpreisprüfstelle zu checken, ob ihre Miete zu hoch ist. Auch für andere Fragen und Probleme stehen Beratungsstellen der Bezirke zur Verfügung.
+++ Miete in Berlin: Jetzt ist Schluss mit lustig! Bezirke wollen härter durchgreifen +++
Wie bei einem Mieterverein können Mieter hier Unsicherheiten zum Mietvertrag, zur Mieterhöhung, zur Modernisierung und zum Kündigungsschutz mit einem Mietrechtsexperten besprechen. In den meisten Bezirken gibt es wöchentliche offene Beratungstermine und Termine nach Terminvereinbarung. Das Angebot ist offenbar bitter nötig: Im letzten Jahr lag die Auslastung Schätzungen zufolge in einigen Bezirken bei bis zu 100 Prozent, wie die Antwort auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Niklas Schenker vom 16. April zeigt.
Mieterhöhung, Vertrag, Mietpreisbremse?Das beschäftigt Berliner Mieter
Die Themen unterscheiden sich je nach Bezirk stark. Beschäftigen Mieter in Pankow eher Fragen zu ihrem Mietvertrag (335 von 2.434 Fällen), sind in Spandau (915 von 4.789) und Friedrichshain-Kreuzberg (412 von 2.337) Mieterhöhungen ein häufiges Thema. Dennoch lassen sich einige Häufungen finden. In fast allen Bezirken waren 2024 die Betriebskosten unter den beliebtesten Themen. Auch Fragen zu Mieterhöhungen und zum Mietvertrag häuften sich. Auffällig: Zur Mietpreisbremse haben sich insgesamt nur 338 Berliner Mieter beraten lassen.
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Die meisten Beratungen gab es im Jahr 2024 laut Senatsverwaltung im Bezirk Spandau (4.789), gefolgt von Tempelhof-Schöneberg (3.385) und Pankow (2.434), Friedrichshain-Kreuzberg (2.337) und Neukölln (2.275).