Ein Tag lang half Intensivpfleger Ricardo Lang im Tierheim Berlin mit. Seine Eindrücke und Erlebnisse teilte er anschließend gemeinsam mit der Einrichtung in einem Instagram-Video. Das Ziel: Auf die prekäre finanzielle Situation des Tierheims aufmerksam machen, die Arbeit der Mitarbeiter und Ehrenamtlichen würdigen und dafür sensibilisieren, wie viele tolle Hunde dort auf ein neues Zuhause warten.
Dinge, die das Video zwar auch bezweckte, allerdings nicht nur. Denn es gab auch Leute, die den Aufnahmen gar nichts abgewinnen konnten und die darauf mit massivem Hass reagierten.
Tierheim Berlin: Nach Video hagelt es Drohungen, Beleidigungen und böse Nachrichten
Dass ein Video aus dem Tierheim Berlin plötzlich zur Zielscheibe von Hatern und Trollen wird, eigentlich kaum vorstellbar. Doch im Falle eines Clips vom 5. Mai 2025 ist genau das passiert. User drohten, beleidigten und schrieben böse Sachen. Ihre Worte richteten sie dabei an Ricardo Lang, der die Community für einen Tag mit in die Einrichtung genommen hatte.
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In einem Gastbeitrag der „Berliner Zeitung“ berichtet er jetzt von den krassen Reaktionen. „Ich hau dir den Schädel weg, du Bastard! Ich warte bei deiner Arbeit auf dich. Dann liegst du auf der Intensiv, du kleiner Krüppel“, schrieb ihm beispielsweise jemand bei Social Media. Nur eine von vielen hasserfüllten Nachrichten, die ihn nach dem Video erreichten.
Intensivpfleger lässt sich nicht einschüchtern
Doch was ist es, was einige Menschen dazu bewegt, solche schrecklichen Dinge zu schreiben? Der Intensivpfleger versucht in seinem Gastbeitrag, eine Erklärung zu finden. Er berichtet von einem Mann, der sich von dem Video und dem Offenlegen der Zustände im Tierheim Berlin offenbar provoziert fühlte und in der Folge hetzte. „Einer, der sich wahrscheinlich nie freiwillig engagiert hat, aber mit vollem Einsatz andere kleinmachen will“, so Ricardo Lang.
Von solchen Personen lässt sich der Hunde-Freund aber nicht das Leben verderben oder einschüchtern. Er nimmt die Reaktionen zum Anlass, nochmal nachzulegen und in einem weiteren Video Einblicke hinter die Kulissen zu liefern. „Nach massiven Drohungen wegen meines ersten Tierheim-Videos – hier für Euch nun Teil 2!“, schreibt er zu dem neuen Clip, den er am 14. Mai 2025 postete.
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Obwohl Ricardo Lang sich selbstbewusst gibt, hat all der Hass dennoch Spuren hinterlassen. Zum Schutz seiner Liebsten installierte er an seinem Haus Kameras, Alarmanlagen und Bewegungsmelder. Und das alles nach einem Tierheim-Video, dass er in der besten Absicht geteilt hatte. Unglaublich! Zum Glück gab es aber auch zahlreiche positive Reaktionen sowie viele Unterstützungsangebote, die zumindest ein kleiner Lichtblick bei all dem Hass sind.