Wer innerhalb des Rings wohnt, hat im ÖPNV-Lotto quasi das goldene Los gezogen. Die nächste U-Bahnhaltestelle ist meist nur wenige hundert Meter entfernt, genauso wie die nächste S-Bahn-, Bus- oder Tramstation.
In den Außenbezirken sieht die Lage da schon ganz anders aus. Besonders die Menschen in Spandau können davon ein Liedchen singen. Das sollte sich zwar mit einer neuen BVG-Linien ändern, doch der wurde jetzt eine harte Absage erteilt.
Neue BVG-Linie wird nicht kommen
Eigentlich sollte ab 2032 eine neue Tram durch Spandau fahren. Von der Paulsternstraße sollte es mit der BVG-Linie über Gartenfeld und Hakenfelde bis zum Rathaus Spandau gehen. Doch daraus wird wohl nichts. „Der Bezirk Spandau lehnt Straßenbahnlinien grundsätzlich ab. Ich halte neue Verbindungen weder finanziell noch reell möglich“, so Spandaus Stadtrat Thorsten Schatz (CDU) gegenüber der „Berliner Morgenpost“.
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Der Grund: „Alle bislang vorgelegten Planungen für den Ausbau der Straßenbahn führen auf bereits hochbelasteten Straßen.“ Eine Straßenbahnlinie mache aus seiner Sicht aber nur dort Sinn, wo sie durch ein eigenes Gleisbett fährt. „Das ist in Spandau auf weiten Strecken nicht umsetzbar“, resümiert Schatz abschließend.
Stadtrat hat anderen Vorschlag
Allerdings kommt diese Entscheidung ziemlich spät. Denn entlang der geplanten BVG-Trasse werden aktuell bereits mehrere Wohngebiete mit tausenden Wohnungen gebaut. Sie sind bislang hauptsächlich nur durch Busse an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen.
Für die neuen Bewohner gibt es jetzt nur noch eine Hoffnung. Denn Spandaus Stadtrat Schatz will den Öffis nicht gänzlich den Garaus machen, sondern viel mehr auf andere Optionen setzen. „Allein die Verlängerung der U7 bis nach Staaken wäre ein großer Erfolg für den Bezirk.“
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Gleichzeitig hält er eine „unterirdische Verlängerung der Siemensbahn bis nach Hakenfelde“ für sinnvoll. Die Reaktivierung der Siemensbahn befindet sich aktuell aber noch in der Planungsphase. Vor 2026 scheint ein Baubeginn hier deshalb unwahrscheinlich. Ob und wann die von Schatz eingebrachten Ideen umgesetzt werden, ist unklar. Für die Spandauer heißt es deshalb: Daumen drücken! Vielleicht klappt es zukünftig zumindest mit den unterirdischen Bahnen.