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Berliner blüht bei seinem Hobby auf – trotz hohem Stich-Risiko

Hagen Schütt hat ein besonderes Hobby, bei dem er auf die Unterstützung zahlreicher Bienchen setzen kann. Der Berliner ist Imker.

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© BERLIN LIVE

So läuft eine Imkerei in der Großstadt

Hagen Schütt kann bei seinem Hobby auf die Unterstützung von zahlreichen fleißigen Bienchen setzen – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Der Berliner ist nämlich leidenschaftlicher Imker.

Honig aus der Großstadt? Und ob das geht. Über seinen Shop „Beutenliebe“ vertreibt der gelernte Dachdecker mehrere Produkte aus dem Bienenstock. Doch erstmal müssen Honig und Wachs produziert werden. BERLIN LIVE hat den Imker einen Tag lang begleitet.

Berliner Imker betont: „Mochte Bienen schon immer!“

Sobald die Kirschblüte anfängt zu blühen, startet auch für Hagen Schütt und seine Bienchen die Arbeit. Gemeinsam mit seinem Kumpel und Imker-Kollegen Andreas Gonska besitzt der Berliner inzwischen mehrere Bienenvölker – zum Teil im eigenen Garten, auf der Grünfläche des Nachbarn und auch auf dem Areal der Ewald Fischer Baumschule in Rudow. Klein angefangen, hatte der Familienvater nie damit gerechnet, dass er mal so viel Zeit in die Arbeit investiere. Was jedoch schnell feststand: „Ich mochte Bienen schon immer!“

2022 verwirklichte Hagen Schütt dann auf gutes Zureden seiner Frau Steffi seinen Traum vom eigenen Imker-Dasein. Der Spaß steht dabei natürlich an erster Stelle. Während manch einer in Gegenwart der schwarz-gelben Insekten sofort das Weite sucht, kann Hagen Schütt jedoch Entwarnung geben: „Bienen können stechen. Aber die Biene hat überhaupt kein Interesse an den Frühstückstisch zu kommen oder Menschen einfach so hinterher zu fliegen.“ Für seine Arbeit am Bienenstock bevorzugt der Berliner dann aber trotzdem lieber einen Schutzanzug. Immerhin befinden sich gut 10.000 Tierchen in einem der Holzkästen.

Berliner Honig ist nicht das einzige Produkt aus dem Bienenstock

Und wenn Hagen Schütt mit seinem Smoker in der Hand kommt, dann ist für die Bienchen auch erst mal Alarm angesagt: Sie vermuten durch den Rauch einen Waldbrand und verkrümeln sich – gut für den Imker, der dann vorsichtig die sogenannten Drohnenrahmen entnehmen kann. Darin steckt nämlich der Honig, den das Bienenvolk über mehrere Tage hinweg fleißig angesammelt hat. Mit der süßen Beute im Gepäck, geht es anschließend zu Kumpel Andreas in die Schleuderküche.

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Andreas und Hagen mit ihrem „Beutenliebe“-Honig in der Schleuderküche in Berlin. Credit: BERLIN LIVE

Nach dem – wie es die Experten nennen – „entdeckeln“, werden die offenen Waben in die Schleuder gestellt. Die Folge: Aus dem unteren Rohr fließt der fertige Honig in den Eimer. Die Arbeit ist damit aber noch nicht getan. „Von März bis September haben wir eigentlich jeden Tag zu tun“, stellte Hagen Schütt gegenüber BERLIN LIVE klar. Der „Beutenliebe“-Honig wird nämlich auch auf verschiedenen Wochenmärkten und im Internet angeboten. Hinzu kommen selbstgefertigte Wachskerzen, um die sich Hagen und Andreas‘ Ehefrauen Steffi und Simone kümmern.

Berliner Imker setzt auf eigenen Honig

Doch wieso sollte man überhaupt einen Imker-Bienenhonig aus der Region kaufen und nicht einfach im Supermarkt-Regal zuschlagen? „Man schmeckt den Unterschied. Jedes Bienenvolk macht einen anderen Honig“, erklärte Andreas Gonska. Der Honig der Industrie sei hingegen meist mit Zusatzstoffen versehen, um immer den gleichen Geschmack zu garantieren.


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Im Gegensatz dazu haben Hagen Schütt und sein Team von „Beutenliebe“ ganz verschiedene Honigarten der Berliner Großstadt-Bienchen im Angebot – von flüssig zu cremig oder gar aufgeschlagen. Neugierig geworden, mal vom süßen Produkt der Berliner Bienen zu kosten? Einen Überblick gibt es unter beutenliebe.de oder auf dem dazugehörigen Instagram-Profil.