Die Situation für Mieter in Berlin ist angespannt. Wer auf Wohnungssuche ist, hat nicht nur kaum Auswahl, sondern braucht obendrauf auch noch ein extrem gutes Einkommen. Günstige Wohnungen gibt es kaum – und wenn, werden diese oft unter der Hand weitergegeben.
In Spandau will man mit dem Bau des neuen Metropolitan Park-Quartiers dagegen angehen. Doch auf die zukünftigen Bewohner kommt ein großes Problem zu.
Miete in Berlin: Neubauprojekt wirft Frage auf
Berlin platzt aus allen Nähten. Gerade in den Randbezirken entstehen deshalb an immer mehr Stellen neue Quartiere, teils mit mehreren hundert neuen Wohnung. So auch im Spandauer Stadtteil Staaken. Aktuell wird dort der Metropolitan Park mit 428 Einheiten gebaut. Darunter sind 298 vom Land geförderte Sozialwohnungen – für Mieter in Berlin mit geringem Einkommen ein absoluter Segen.
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Denn im Vergleich zu anderen Neubauvierteln ist das ein Vorzeigeprojekt. Während meist nicht einmal 20 Prozent der Wohnungen gefördert werden, sind es hier etwa 60 Prozent. Wie die „Berliner Zeitung“ mitteilt, erklärte Bausenator Christian Gaebler (SPD) Mitte Juni stolz: „Unabhängig vom Einkommen und der sozialen Herkunft werden hier viele Menschen ein neues Zuhause finden.“
Die Zeit läuft
Doch obwohl das Gebiet schon 2027 fertig gestellt werden soll, ist eine essentielle Frage noch ungeklärt: die Verkehrsanbindung. Denn ein Anschluss an das ÖPNV-Netz ist derzeit nicht geplant. Gleichzeitig sind die Straßen in Staaken schon jetzt häufig verstopft, Stau rund um die Heerstraße ist alltäglich. Anwohnenden bereitet das Sorgen.
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Denn ist das Viertel erstmal bewohnt, könnte ein endgültiger Verkehrskollaps drohen. Auch Bezirksbürgermeister Frank Bewig (CDU) fürchtet vor der Zukunft: „Ohne eine bessere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr drohen sich die Verkehrsprobleme weiter zu verschärfen.“ Es ist ein alt bekanntes Problem in Berlin. Denn bei großen Neubauprojekten werden Infrastrukturfragen immer wieder nachrangig behandelt. Das kritisierten verschiedene Experten schon seit Jahren.
Für die zukünftigen Mieter in Berlin-Staaken bleibt jetzt nur die Hoffnung. Kümmert sich der Senat bald um das Problem, könnte es bis zur Einweihung des Metropolitan Parks erledigt sein – doch die Uhr läuft.