Der „Tatort“ begeistert seit 1970 Millionen Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist die beliebteste Krimireihe im deutschen TV. Jede Woche verschlägt es Zuschauer in neue Städte, wo Ermittler spannende Fälle lösen. Neben gesellschaftspolitischen Themen stehen immer wieder Details des Alltags im Fokus.
Im Züricher Fall „Rapunzel“ spielten Haare eine besonders zentrale Rolle. Doch welche Geheimnisse verbirgt der Einsatz der berühmten Filmtechnik hinter den glatzköpfigen Figuren?
„Tatort“: Haare als zentrales Thema
Im aktuellen Züricher „Tatort“ stand alles im Zeichen der Haare – oder ihres Verlusts. Der spannende Fall „Rapunzel“ zeigte Figuren mit Glatzen und halbrasierte Köpfe. Doch im echten Leben sehen die Schauspielerinnen deutlich anders aus. Welche Maskentechniken hierfür sorgten, verrät die Rückschau zu diesem besonderen Krimi.
+++ „Tatort“-Zuschauer auf 180 – „Unerträglich“ +++
Besonders mutig präsentierte sich die Schauspielerin Elise Dennert (13), die mutmaßlich ohne Haare zu sehen war. Im Drehbuch erhielt sie den passenden Namen „Mädchen ohne Haare“ und thematisierte im Gespräch mit Kommissarin Isabelle Grandjean das Thema Perücken. Auch Stephanie Japp legte ihre Maske buchstäblich ab und offenbarte eine vernarbte Glatze. War dies alles echt, oder nur Illusion?
Hinter der täuschend echten Darstellung steckte die Technik der „Glatzenkappe“. Auch aufwendig geschminkte Details wie eine halbrasierte Kopfpartie beim Opfer Vanessa Tomasi sorgten für Realismus. Warum funktioniert das? Filmexperten erklären das perfekte Zusammenspiel von Make-up, Maskenbild und Schauspiel. Daher überzeugte der „Tatort“ visuell komplett.
Symbolismus der Haare
„Die Glatzenkappe wird über die echten Haare gezogen, verklebt, an den Rändern kaschiert und hautfarben geschminkt“, erläutert eine Produktionssprecherin gegenüber der „Bild“-Zeitung. Sie beschreibt die Technik als so realistisch, dass sie selbst bei Nahaufnahmen täuschend echt wirkt. Schauspielerin Carol Schuler alias Tessa Ott betont außerdem die politische Bedeutung von Haaren.
„Haare sind politisch, weil sie mehr als nur Ästhetik berühren“, teilt Schuler mit. Sie beschreibt sie als Spiegel gesellschaftlicher Machtverhältnisse und als Symbol des Widerstands. Besonders im Zusammenhang mit der feministischen Revolution im Iran entstanden starke Bilder. „Im Zuge der feministischen Revolution im Iran haben sich die Frauen ihre Haare abgeschnitten. (…) Die symbolische Kraft darf nicht unterschätzt werden“, fügt sie an.
Der Züricher „Tatort“ setzte Maskentechniken und Metaphern meisterhaft in Szene, ohne den gesellschaftspolitischen Anspruch aus den Augen zu verlieren. Mit innovativer Filmkunst vermittelt der Krimi aktuelle Themen und sorgt gleichzeitig für spannungsreiche Unterhaltung am Sonntagabend.
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