Das Wochenende wirkt noch immer nach. Während viele Menschen in Brandenburg das guter Wetter genossen, wurde am Sonntag (15. Juni) für einige Menschen in Bad Freienwalde zu einem wahrgewordenen Albtraum.
Die Initiative „Bad Freienwalde ist bunt“ hatte zu ihrem fünften Vielfaltsfest geladen, doch bevor es beginnen konnte, stürmten mehrere vermummte Personen aus dem Nichts auf den Marktplatz und attackierten Besucher. Nun berichten Zeugen von dem Angriff.
Brandenburg: Zeugin berichtet vom Überfall
„Es ging wahnsinnig schnell, die sind wie ein Orkan über den Platz gefegt“, sagte eine Zeugin dem „Tagesspiegel“, die sich selbst seit Jahren bei „Bad Freienwalde ist bunt“ engagiert. Sie geht demnach von einer orchestrierten Attacke aus, die absichtlich zu einem Zeitpunkt stattgefunden habe, als die freiwilligen Ordner gerade bei der Einweisung waren.
Die Männer hatten den Berichten zufolge bei ihrem Angriff auch Schlagwerkzeuge eingesetzt. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt. Wer die Täter waren, ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass sie aus der rechten Szene stammen. Mindestens einer habe laut Zeugen eine Sturmhaube in den Farben der Reichskriegsflagge getragen.
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Zudem passt es ins Bild. Seit Jahren sehen sich Vereine und Initiativen, die sich für Vielfalt einsetzen, immer mehr Bedrohungen und Attacken von Rechtsaußen ausgesetzt. Anschläge auf Jugendclubs oder Kulturhäuser sind längst Normalität. Dass der Angriff auf das Familienfest in Bad Freienwalde am helllichten Tag stattfand, ist nicht alltäglich.
Fest ging mit viel Polizei weiter
Das Fest konnte nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden. Polizisten mit Westen und Maschinenpistolen sicherten die Veranstaltung ab. Nun ermittelt der Staatsschutz. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, gibt es Hinweise darauf, dass Mitglieder der rechtsextremen Partei „Der dritte Weg“ hinter dem Angriff stecken könnten. Die wird seit Jahren in Brandenburg, aber auch in Berlin immer aktiver.
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Vor dem Hintergrund des Angriffs in Bad Freienwalde dürften viele Augen auf den Christopher Street Day in Eberswalde am 21. Juni gerichtet sein. Rechte Gruppen mobilisieren bereits seit einer Weile gegen das Fest. Die Polizei in Brandenburg sollte gewarnt sein.