Hertha BSC hat ein straffes Programm vor der Brust. Denn der Verein will sich gleichzeitig finanziell konsolidieren und sportlich wieder bereit für die Bundesliga machen. Zu sparen, ohne Einbußen an der spielerischen Qualität hinzunehmen, ist als Aufgabe alles andere als einfach.
Dabei hilft, dass die Berliner viele Talente im eigenen Nachwuchs haben. Aber sind die auch schon bereit, im Profibereich Verantwortung zu übernehmen? Für Coach Stefan Leitl könnte sich schon bald ein Zwiespalt ergeben.
Hertha BSC: Wird das Talent zum Problem?
Am liebsten würde der Trainer natürlich abwarten, bis die Nachwuchsspieler die nötige Matchreife haben. Andererseits bekommen sie die vor allem durch Einsätze in Pflichtspielen und in den Momenten, in denen sich Sieg oder Niederlage entscheiden. Das viel größere Problem sind aber die anderen Klubs, die ein Auge auf die Talente geworfen haben.
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So könnte etwa Kennet Eichhorn seinem Trainer Leitl schon bald Kopfzerbrechen bereiten. Der Mittelfeldspieler ist hochveranlagt und wird Ende Juli 16 Jahre alt. Damit wäre er bereit, bei den Profis mitzumischen – im Trainingsbetrieb ist er dort indes längst dabei. Mit Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen sollen zudem zwei Topklubs aus der Bundesliga an ihm dran sein.
Spielzeit oder Wechsel
Klar ist: Bei einem der beiden Klubs aus dem Fußball-Oberhaus würden Einsätze in der ersten Mannschaft in weitere Ferne rücken als bei Hertha BSC. Die Entwicklungschancen sind vielversprechend, aber Vorgänger wie Keeper Marcel Lotka zeigen, dass es alles andere als selbstverständlich ist, sich durchzusetzen. Trotzdem muss Leitl den jungen Talenten eine Perspektive aufzeigen.
Gleiches wie für Eichhorn gilt auch für den 17-jährigen Boris Lum, der in der abgelaufenen Spielzeit als jüngster Hertha-Profi aller Zeiten debütierte. Bekommen die Jungen keine Spielzeit, werden sie wechseln müssen. Nimmt man den ausgerufenen „Berliner Weg“ ernst, müssen sie der Schlüssel zur sportlichen Form sein.