Kleinere Bäche trocknen aus, Flüsse sind nicht mehr beschiffbar, typisch deutsche Baumsorten sterben und die Zahl der Hitzetoten steigt rasant. Was klingt wie ein Science-Fiction der üblen Sorte, könnte aus Sicht verschiedener Experten bald Realität werden. Denn der Klimawandel ist längst keine abstrakte Theorie mehr.
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Ein Computer des Deutschen Wetterdienstes hat berechnet, wie die Temperaturen in Deutschland in den 2050er Jahren aussehen werden. Der Hitzeschock vorneweg: Die Wetterprognose erinnert an die heutige von Wüstenstadt Dubai.
Supercomputer schlägt Alarm: Hitzeschock für Deutschland
Das Problem dabei, weder die hiesige Natur, noch Häuser oder andere Infrastruktur sind auf solche Extreme ausgelegt. Nur die wenigsten Deutschen haben die Möglichkeit auf Hitzefrei oder darauf, ihren Labrador gegen ein Kamel oder Wüstenfuchs zu tauschen. Selbst Klimaanlagen sind hier noch die Ausnahme. Zumindest das sollte sich bald ändern. Laut Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes wird es hierzulande bis 2040 oder 2045 um zwei Grad wärmer.
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Zwei Grad scheinen erst mal wenig – sind es aber nicht. Für die Umwelt bedeutet das massive Veränderungen. Bereits jetzt vertrocknen vielerorts Laubbäume wie Buchen, Eichen und Kastanien, weil sie im Sommer nicht mehr genug Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen können, da diese schneller verdampft und es weniger regelmäßig nachregnet.
Eine weitere schlechte Nachricht haben die Experten noch: Selbst drastische Maßnahmen wie das Verbot von Flügen, den regelmäßigen Verzicht auf Fleisch oder der komplette Ausstieg aus Verbrennern würden die Atmosphäre zunächst kaum beeindrucken. Erst nach 2040 wären diese Maßnahmen zu spüren, denn das Klimasystem reagiert langsam. Bis dahin glichen die klimatischen Bedingungen hier dem heutigen Südfrankreich, ermitteln Wetterdienste.
Klimawandel-Hammer: 45 Grad in Karlsruhe!
„Spätestens ab 2050 wird das Leben ungemütlich für Menschen in der Region Wiesbaden, Mainz, Mannheim, Karlsruhe, im Oberrheingraben bis hinunter nach Freiburg“, warnt Andreas Walter vom Deutschen Wetterdienst im Freitag. Er leitet das Sachgebiet „Anpassung“ an den Klimawandel.
Tatsächlich: Am Oberrhein gab es früher weniger als 30 heiße Tage pro Jahr. Mitte des Jahrhunderts könnten es bis zu 80 sein. Gegen Ende des Jahrhunderts rechnet man mit mehr als 120 Tagen über 25 Grad. Temperaturen von über 45 Grad sind dann möglich – Werte, die heute aus Dubai bekannt sind.
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Der Klimawandel betrifft aber nicht nur Hitze. Eine wärmere Atmosphäre speichert mehr Feuchtigkeit. Das führt laut Experten zu heftigeren Regenfällen. Und die bringen stärkere Zerstörung mit sich, wie es in Deutschland nun schon mehrfach zu beobachten war. Eine weitere Folge des fortschreitenden Klimawandels, die kaum noch aufzuhalten scheint.