Ein interstellares Objekt soll laut Experten auf die Erde zurasen. Richard Moissl, Physiker der Europäischen Weltraumorganisation, beschäftigt sich mit dem Schutz vor Asteroideneinschlägen. Gegenüber dem „SPIEGEL“ sagt er: „Wir sind alle sehr aufgeregt.“ Anlass ist die Entdeckung von 3I/Atlas. Die Größe des Objekts ist unklar, wird aber auf 10 bis 20 Kilometer geschätzt.
Mit etwa 210.000 km/h rast 3I/Atlas auf die inneren Planeten zu. „Die hohe Geschwindigkeit lässt uns sicher sein, dass es sich tatsächlich um ein interstellares Objekt handelt“, erklärt Moissl. Es ist erst das dritte derartige Objekt, nach 1I/ʻOumuamua aus 2017 und 2I/Borisov aus 2019. „Aus meiner Sicht ist 3I/Atlas der interessanteste der drei Körper“, betont Moissl. Denn er sei größer und schneller als seine beiden Vorgänger.
Objekt rast auf Erde zu – Forscher sorgen für Gewissheit
Gefahr für die Erde bestehe nicht, denn eine Kollision sei nicht zu befürchten. Zwar nähert er sich der Erde auf seiner Umlaufbahn aus kosmischer Sicht relativ stark an. Doch Ende Oktober lenkt er rechtzeitig zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Erde ab, wie der „SPIEGEL“ berichtet.
+++ Auch interessant: Bagger graben im Ruhrgebiet – plötzlich kommt Außergewöhnliches zum Vorschein +++
Astronom Colin Snodgrass verrät der Zeitung: „Wir haben das Very Large Telescope der ESO für spektroskopische Beobachtungen verwendet, um die Zusammensetzung zu untersuchen. Diese Daten werten wir gerade aus, das dauert noch ein paar Tage.“
+++ Passend dazu: Wetter-Umschwung in NRW – „Erst mal kein Thema mehr“ +++
Observatorium soll künftig helfen
Astronomen vermuten, dass regelmäßig interstellare Objekte unser Sonnensystem durchqueren. Bis auf drei Ausnahmen blieben sie aber unentdeckt, da sie zu klein und lichtschwach waren. Das Vera-C.-Rubin-Observatorium in Chile soll in Zukunft dabei helfen, solche Objekte einfacher aufzuspüren.
Hier mehr lesen:
„Mit Rubin werden wir künftig regelmäßig solche Objekte finden und müssen nicht mehr so hektisch reagieren wie jetzt“, so Snodgrass. Das Teleskop ist jedoch noch nicht offiziell in Betrieb genommen worden.