Die Menschen in Berlin strömen aktuell in die Freibäder. An den besonders heißen Tagen ist es richtig voll. Hitze, Enge und Wartezeiten sorgen dabei auch immer wieder für Streitigkeiten – und auf denen liegt seit einigen Jahren ein besonderer Fokus.
Denn Berlins Bäder rückten vor einigen Jahren in den Fokus der Bundespolitik. Die Zustände wurden diskutiert, Polizeipräsenz gefordert und neue Regeln erlassen. Nun machen erneut Zahlen zu Straftaten in Berliner Freibädern die Runde. Doch was bedeuten sie wirklich?
Freibad Berlin: 14 Körperverletzungen bis Ende Juni
Erst berichtete die „BZ“ später zahlreiche andere Hauptstadt-Medien. Vom 1. April bis zum 30. Juni habe es in den Berliner Bädern 14 Fälle von Körperverletzung gegeben und zwei Sexualdelikte. Wie immer handelt es sich bei den Angaben der Polizei nicht um tatsächliche oder am Ende auch verurteilte Fälle. Angezeigte Straftaten, die am Ende mit einem Freispruch enden, tauchen in dieser Statistik auf, währen nicht angezeigte Taten nicht auftauchen.
Doch wie was bedeutet die Zahl der angezeigten Straftaten in der aktuellen Berliner Badesaison? Müssen sich Badbesucher unsicher fühlen? Das kommt wohl ganz auf die Perspektive an. Schließlich sollte allen klar sein: Jede Straftat an einem Ort, der eigentlich für Spaß stehen soll, ist eine zu viel.
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Die Berliner Freibäder sind aber nicht der einzige Spaß-Ort, an dem es immer wieder zu Straftaten kommt. Einer der bekanntesten Orte aus dieser Riege ist das Oktoberfest in München. Dort gab es im Jahr 2024 bei 6,7 Millionen Besuchern 212 Anzeigen wegen Körperverletzung und 56 Sexualdelikte.
Berliner Freibäder oder das Oktoverfest?
Um Vergleichbarkeit herzustellen, hat BERLIN LIVE bei den Berliner Bädern die Zahl der Badegäste zwischen dem 1. April und dem 30. Juni angefragt. Es waren 439.667 Besucher. Daraus ergibt sich, dass es pro Besucher in den Berliner Bädern und auf dem Oktoberfest etwa zu gleich vielen Anzeigen wegen Körperverletzung kommt. Auf dem Oktoberfest zu einer Anzeige pro 31.603 Besucher, in den Berliner Bädern pro 31.404 Besuchern.
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In Sachen angezeigte Sexualdelikte ist die Situation statistisch gesehen auf dem Oktoberfest deutlich schlimmer. Dort gab es einen angezeigten Fall pro 119.642 Besucher, in den Berliner Freibädern nur einen Fall pro 219.833 Besucher.
Wie sicher ist also ein Besuch in den Berliner Freibädern? Die angezeigten Straftaten und die einzelnen Polizeieinsätze zeigen, dass immer wieder etwas passiert. Alltäglich sind diese Straftaten aber nicht. Wer sich aufs Oktoberfest traut, sollte also vor den Berliner Bädern keine Angst haben.