Parfum, Spirituosen, Süßwaren, das alles von hochwertigen Markenherstellern – viele Urlauber erhoffen sich, diese und weitere Luxus-Artikel am Flughafen besonders günstig erstehen zu können. Und zwar in den beliebten Duty-Free-Shops. Doch machen Reisende dort wirklich echte Schnäppchen – oder lassen sie sich einfach nur blenden?
Der bekannte Verbraucherschützer Ron Perduss hat auf diese Frage eine klare, wenn auch sehr zugespitzte Antwort: „Kauf nie wieder im Duty-Free-Shop ein!“ Warum nicht, werden sich jetzt manche Urlauber fragen. Wir klären die Sache auf.
Im Urlaub in den Duty-Free-Shop? Das gilt es zu beachten
Ob Türkei oder Spanien, Kroatien oder Griechenland – Start- und Endpunkt für einen Urlaub im Ausland ist meistens der Flughafen. „Da kommt der große Duty-Free-Shop und lockt mit Super-Schnäppchen, Mega-Rabatten, alles 20, 30, 50 Prozent günstiger als draußen in der realen Welt“, weiß Verbraucherschützer Ron Perduss zu berichten. In unserem Video aus der Reihe „DER WESTEN klärt auf“ (hier im Artikel eingebaut) beschäftigt er sich genauer mit dem Thema.
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Untersuchungen zeigen jedenfalls, was viele Touristen nicht ahnen: Duty-Free-Shops sind oft gar nicht so günstig. Denn schon seit 1999 dürfen Händler in der Europäischen Union (EU) keine steuerfreien Produkte mehr anbieten. Im Klartext: Innerhalb der EU ist der Begriff „Duty-Free“ im Grunde irreführend, denn die Kunden müssen immer Mehrwertsteuer zahlen. „Teilweise kosten viele Produkte sogar mehr als draußen im regulären Geschäft“, berichtet Ron Perduss. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Händler, deren Laden den Zusatztitel „Travel Value Shop“ trägt, übernehmen mitunter die Steuer ganz oder teilweise selbst, sodass die Kunden mit etwas Glück am Ende doch noch sparen. Eine Ausnahme wiederum sind Tabakwaren. Laut Tabaksteuergesetz müssen sie immer zum festgelegten Inlandspreis verkauft werden.
Duty-Free-Shop lohnt sich höchstens außerhalb der EU
Etwas anders gelagert ist die Sache, wenn der Urlaub ins Nicht-EU-Ausland führt, zum Beispiel in die Türkei, die USA, nach Dubai oder Bali. Dort können Touristen dann doch wieder sparen, wenn sie im Duty-Free-Shop einkaufen. Denn nun entfällt tatsächlich die Mehrwertsteuer. Allerdings gibt es einen anderen Haken. Die meisten Länder haben bestimmte Ein- und Ausfuhrbestimmungen, in denen geregelt ist, welche Produkte in welcher Menge Reisende mitführen dürfen. Touristen, die nicht aufpassen und die Höchstmengen überschreiten, müssen dann plötzlich Zölle auf ihre Schnäppchen zahlen – und der Preisvorteil ist passé.
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Auch kann es passieren, dass Touristen sich mit Parfums oder Spirituosen eindecken, die entsprechende Menge Flüssigkeit aber die Obergrenzen für das Handgepäck überschreitet. Auch dann droht Ärger.
Ob nun Duty-Free-Shops innerhalb oder außerhalb der EU – Verbraucherschützer Ron Perduss gibt Urlaubern einen grundsätzlichen Rat: „Hab immer dein Smartphone dabei, um Preise zu vergleichen.“ Nur so können Reisende tatsächlich klären, ob sie am Flughafen gerade ein Schnäppchen vor Augen haben oder sich blenden lassen.“ Mehr erfährst du im Video, das hier im Artikel eingebaut ist.
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Ron Perduss (mehr als 325.000 Follower auf Social Media) zählt zu den gefragtesten Experten für Finanz- und Verbraucherthemen in Deutschland. In unserer Video-Reihe „DER WESTEN klärt auf“ verrät dir der ausgebildete Bankkaufmann und mehrfach ausgezeichnete Journalist, wie du Geld sparst, zu deinem Recht kommst, deine Gesundheit schützt oder üblen Tricks und Täuschungen aus dem Weg gehst. Ob beim Online-Shopping, auf dem Kreuzfahrt-Schiff, im Supermarkt oder eben auch im Urlaub.