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Fast 100 Menschen getötet? Berliner Arzt wegen mehrfachen Mordes vor Gericht

Am Montag steht ein Berliner Arzt wegen Mordes vor Gericht. Er soll angeblich fast 100 Menschen getötet haben.

Berlin
© IMAGO/Schöning

Berliner Häftlinge spielen Shakespeare

Es sind Zahlen, die Menschen in Berlin – und weit über die Stadtgrenzen hinaus – fassungslos machen. Dem Berliner Arzt Johannes M. (40) wird vorgeworfen, 15 Menschen im Rahmen seiner Tätigkeit als Palliativarzt bei einem Kreuzberger Pflegedienst ermordet zu haben. Dabei geht die Berliner Staatsanwaltschaft längst nicht nur von diesen 15 Opfern aus, die der Arzt getötet haben soll.

Insgesamt geht sie derzeit 96 Verdachtsfällen nach. Ebenfalls schockierend: Unter den Toten befinden sich auch Angehörige aus dem familiären Umfeld des Arztes. Wie zuletzt bekannt wurde, besteht der Verdacht, dass Johannes M. seine Schwiegermutter getötet haben könnte. Am Montag (14. Juli) beginnt der Prozess gegen den Berliner Arzt vor dem Amtsgericht Berlin-Moabit.

Ist dieser Berlin Arzt einer der größten Serienmörder Deutschlands?

Anfang August letzten Jahres verbreitete sich die Nachricht von einem Arzt aus Berlin, der vier Frauen im Alter von 72 bis 94 Jahren getötete haben sollte. Am 6. August 2024 wurde er festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Zunächst ermittelte man gegen Johannes M. wegen Totschlags und Brandstiftung. Zu Beginn ging man davon aus, dass die mutmaßliche Tötungsserie am 11. Juni 2024 in der Niemetzstraße in Neukölln begonnen habe. Dort soll der Arzt eine 87-jährige Frau getötet und anschließend ihre Wohnung in Brand gesetzt haben. Die Seniorin verstarb wenig später im Krankenhaus.


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Mit der Zeit stieg die Zahl mutmaßlicher Opfer immer weiter an und das Bild wandelte sich. Immer mehr Todesfälle aus dem Umfeld des Arztes erschienen verdächtig. Während man zu Beginn dieses Falls nur die Tode von Seniorinnen und Senioren im Visier hatte, stehen auf der Liste potenzieller Opfer von Johannes M. nun auch jüngere Menschen, so zum Beispiel eine 25-jährige Frau. Auch ältere Todesfälle von vor 2024 werden nun als mutmaßliche Morde betrachtet.

Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft zählt auch die verstorbene Schwiegermutter des Arztes zu den potenziellen Opfern. Die krebskranke Frau lebte vor ihrem Tod in Polen und starb während eines Besuchs ihres Schwiegersohns. Demnach soll der Arzt anschließend Kollegen in Berlin erzählt haben, wie er seine Schwiegermutter totgespritzt habe.


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Am Montag (14. Juli) beginnt der Prozess in Berlin. Konkret geht es um 15 Menschen, die Johannes M. ermordet haben soll. Währenddessen dauern die Ermittlungen in derzeit 81 weiteren Fällen an. Das ist außergewöhnlich, zumal es in der Regel erst zu einem Prozess kommt, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind. Angesichts der Dimension dieses Falls und der hohen Zahl möglicher Opfer klagt die Berliner Staatsanwaltschaft 15 Todesfälle an.

Johannes M. schwieg bislang zu den Vorwürfen. Ob sich das im Gerichtssaal in Moabit am Montag ändern wird, bleibt abzuwarten. BERLIN LIVE wird von vor Ort berichten.