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Berlin: Badestelle in der Spree vor dem Durchbruch? Jetzt kürzt der Senat das Geld

Baden in der Spree? Wovon einige Berliner träumen, könnte bald Realität werden – doch den Verantwortlichen wird ein Stein in den Weg gelegt.

Berlin
© IMAGO/CHROMORANGE

Badeseen in und um Berlin: Hier kühlen sich die Hauptstädter ab

Berlin ist eine Großstadt mit viel Asphalt und Beton. Da kann es im Sommer schonmal ziemlich heiß werden. Wer auf der Suche nach Abkühlung ist, wird bei den Badeseen fündig. Die gibt es in Berlin – aber auch im direkten Umland.

In Berlin kann der Sommer ganz schön heiß sein. Dann bedarf es in der Hauptstadt eine Abkühlung. Diese ist durch die zahlreichen Bäder in den verschiedenen Bezirken auch geboten. Doch es könnte noch eine weitere Möglichkeit zur Erfrischung an Hitze-Tagen geben.

Bereits seit 2015 wird daran getüftelt, die Spree als Badestelle in der Sommersaison zu nutzen. Hinter der Idee des Projekts steht der Verein Flussbad e.V., der für seine Arbeit inzwischen mehr als sechs Millionen Euro vom Land Berlin kassierte. Zur geplanten Umsetzung kam es allerdings noch nicht. Jetzt will der Berliner Senat an dieser Stelle das Geld kürzen…

Berliner Spree bald zum Baden geeignet?

Statt der jährlichen 300.000 Euro für die Umsetzung des Projekts sowie die Besetzung des Planungsbüros soll der Verein künftig nur noch 53.000 Euro pro Jahr erhalten – so ist es im Senatsentwurf zum Berliner Doppelhaushalt 2024/25 vorgesehen. Die Gründe für die finanzielle Kürzung: Noch immer sei nicht geklärt, ob das Wasser in der Spree zum Baden geeignet ist, geschweige denn, wie die Badegäste überhaupt in den Kanal kommen sollen.

„Wenn das Flussbad möglich ist, muss man es möglich machen. Wenn nicht, müssen wir einen Schlussstrich unter das Projekt ziehen“, stellte Danny Freymark, Sprecher der Berliner CDU-Fraktion, gegenüber dem „Tagesspiegel“ klar. Für das Projekt Flussbad soll also eine baldige Entscheidung getroffen werden.

Berliner Senat noch nicht überzeugt

Durch weniger Geld sei die weitere Planung aber gar nicht so leicht. „Wenn man die Mittel nicht mehr dafür gibt, dann ist das eine politische Entscheidung gegen das Projekt“, erklärte Tim Edler, Mitglied des Vereins. Er ist sich jedoch sicher, dass dem Vorhaben bald der Durchbruch gelingt: „Wenn die Berliner Landesregierung es will, könnte es 2025 schon mehrere Badestellen in der Spree geben.“

Nach all den Jahren Arbeit nun einen Rückzieher zu machen, wäre „besonders blöd“. So habe man mittlerweile sogar schon herausgefunden, welcher Filter für das geeignete Wasser in der Spree nötig wäre. Und die Planungen gingen noch weiter.

Berlin: Verein hat bereits Alternativen

Lediglich an Tagen mit verstärktem Regen soll die geplante Badestelle in der Spree gesperrt sein. Dann könnte es nämlich vorkommen, dass die Mischwasserkanalisation überläuft und auch Fäkalien in das Flussbad gespült werden – an trockenen Tagen gebe es dieses Problem jedoch nicht.


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Sollte das Vorhaben an der Stelle rund um die Museumsinsel trotzdem nicht vom Berliner Senat genehmigt werden, hat der Verein bereits nach Alternativen Ausschau gehalten. Beispielsweise wäre eine Badestelle auch bei der Insel der Jugend im Treptower Park denkbar.