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Charité-Expertin klärt über weit verbreitete Krankheit auf – „Würden es nicht merken“

Vor allem Kinder und Jugendliche leiden oft an dieser Krankheit. Erschreckend ist, wie schwer die Anzeichen zu lesen sind.

© IMAGO/Manngold

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Berlins größtes Krankenhaus Charité klärt in einem Instagram-Video über eine weit verbreitete neurologische Krankheit auf, die besonders bei Kindern und Jugendlichen häufig ist. In der Video-Reihe „Better Ask Charité“ auf Instagram spricht Professor Doktor Angela M. Kaindl über die Krankheit, die in Deutschland etwa ein Prozent aller Menschen betrifft: Epilepsie.

Professor Kaindl ist Kinderneurologin und Spezialistin für Epilepsie bei Kindern und Jugendlichen. Sie leitet die Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie an der Charité in Berlin.

Charité Berlin: Fragen kamen aus der Bevölkerung

Das Interesse an dieser Krankheit scheint nicht gering zu sein. Dem Video war unter anderem diese Fragen aus der Instagram-Community an die Professorin vorausgegangen: Woran erkennt man einen epileptischen Anfall bei Kindern und Jugendlichen?

Professor Kaindl klärt auf: „Die meisten kennen epileptische Anfälle aus Filmen. Das ist klassischer Weise ein generalisierter tonisch-klonischer Anfall.“ Neben den typischen großen Anfällen wie Bewusstseinsverlust, Umkippen, versteifter Körper und starkes Zucken, gibt es ganz unterschiedliche epileptische Anfälle.

Auch kleinstes Zucken kann Anzeichen sein

„Ich könnte vor Ihnen grade einen epileptischen Anfall haben und sie würden es nicht merken.“ Auch ein einfaches Zucken des kleinen Fingers kann ein solcher Anfall sein, erklärt die Neurologin.

Doch was ist die Ursache? Sowohl für Kinder als auch Erwachsene gilt: Diese Krankheit kann durch genetische Faktoren, Hirnschädigungen oder Stoffwechselkrankheiten bedingt sein. Einige Formen der Epilepsie haben keine erkennbare Ursache.



Während epileptische Anfälle bei Kindern und Jugendlichen zwar nicht leicht, aber doch zu erkennen sind, gestaltet es sich bei Neugeborenen und Säuglingen deutlich schwerer. In dieser Altersgruppe kann sich Epilepsie hauptsächlich durch Schmatzen, Armrudern und Zuckungen äußern.

Professor Kaindls allgemeines Fazit zum Thema ist: „Epileptische Anfälle können sich ganz unterschiedlich äußern.“