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Berliner Clan-Mitglied schlägt auf Polizistin ein – vor Gericht folgt die Überraschung

In der Silvesternacht 2023/2024 sind bei Remmo-Spross Nemer die Sicherungen durchgebrannt. Jetzt stand der Berliner vor Gericht.

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Clans in Berlin: Diese Großfamilien halten die Polizei auf Trab

Ob Remmo-Spross Nemer mit diesen Folgen gerechnet hat? In der Silvesternacht 2023/2024 sind bei dem heute 22-Jährigen vor der einstigen Villa der Berliner Clan-Familie in Alt-Buckow die Sicherungen durchgebrannt.

Der Grund: Nachdem seine damals 15-jährige Schwester unglücklicherweise von einem Polizeiwagen angefahren wurde, ging Nemer R. auf die Beamtin hinterm Steuer los und prügelte brutal auf sie ein. Erst das Eingreifen von weiteren Polizisten konnten den 150-Kilo schweren Berliner von seinem Vorhaben abbringen.

Der Prozess dazu hätte bereits im Februar 2025 starten sollen – damals meldete sich der Angeklagte jedoch krank. Am 26. Juni nun der zweite Anlauf vor dem Amtsgericht Tiergarten. BERLIN LIVE war ebenfalls vor Ort.

Clans in Berlin: Mitglied erscheint vor Gericht

„Es war eine schreckliche Situation“, schilderte Nemer Remmo in einem Schreiben, das sein Anwalt verlas. Beim Anblick seiner am Boden liegenden jüngeren Schwester habe er nach dem Aufprall gedacht, sie sei tot. „Ich war wie in einem Tunnel. Ich habe der Polizistin großes Unrecht getan“, stellte der Clan-Spross klar und bat um Entschuldigung. Immerhin habe er sich in solch einer gewalttätigen Handlung kaum selbst wieder erkannt.

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Nemer R. an der Seite seines Anwalts vor dem Amtsgericht Tiergarten. Credit: Jana Wengert / BERLIN LIVE

Doch die 24-jährige Polizistin ließ sich nicht auf eine derartige Bitte ein: „Das ist nicht zu entschuldigen!“ Zwei Monate lang war die junge Frau krankgeschrieben, musste ihre bisherige Direktion wechseln, bevor sie dann im März wieder in den Dienst zurückkehren konnte. Noch heute habe sie jedoch mit psychischen Folgen des Unfalls und der Prügel-Tat zu kämpfen.

Berliner Clan-Mitglied wird nach Jugendstrafrecht verurteilt

Die Kollegen der Beamtin im Zeugenstand schilderten das Erlebte auf ähnliche Art und Weise. Was schnell klar war: Ein alltäglicher Einsatz war es in dieser Nacht definitiv nicht – ebenso darf der damit verbundene Angriff auf Einsatzkräfte nicht ohne Konsequenzen toleriert werden. Das sah Richterin Judith Anders genauso.


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Nach einer kurzen Besprechung wurde Nemer Remmo – aufgrund seiner „Reifeverzögerung“ und der Tatsache, dass die Tat als Heranwachsender verübt wurde – nach dem Jugendstrafrecht zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Zudem muss er Sozialstunden leisten und der verletzten Polizistin ein Schmerzensgeld in Höhe von 4.000 Euro zahlen.