Wer ist denn nun der Bessere? Seit Monaten stellt sich die Frage: Olaf Scholz oder Friedrich Merz. Im Wahlkampf haben die beiden Politiker teils Stimmen gewonnen, aber im nächsten Moment auch genauso schnell wieder zerronnen.
BERLIN LIVE hat die zwei nun in einem ganz besonderen Duell genau unter die Lupe genommen…
Berliner Politiker unter der Lupe – und vor der Linse
Sowohl Olaf Scholz als auch Friedrich Merz sind auf professionelle Aufnahmen von sich selbst als Aushängeschilder angewiesen. Dafür statteten beide bereits einen Besuch im Berliner Studio von Fotografin Anne Hufnagl ab. Doch ihr Auftreten kann ganz unterschiedlich interpretiert werden. Unsere Redaktion hat bei der Foto-Expertin nachgehakt.
„Friedrich Merz ist jemand, den man als sehr konservativen Menschen wahrnimmt – was gerade in der Presse meist eher negativ konnotiert ist“, erklärte Hufnagl. Doch der Schein trügt. „Es hat den Vorteil, dass er jemand ist, der den schweren Foto-Rucksack im Zweifel mal trägt oder der einem die Tür aufhält“, verriet die 35-Jährige. So gebe es immer wieder Ebenen bei Personen in der Öffentlichkeit zu entdecken, die man auf den ersten Blick vielleicht nicht sofort wahrnimmt.
Berliner Fotografin lernt Promis höchstpersönlich kennen
„Das war bei ihm wirklich angenehm, dass er gute Manieren hat und höflich ist – gar nicht so, wie er in seinen Reden vielleicht wirkt oder wahrgenommen wird“, betont Anne Hufnagl weiter. Seinen Konkurrenten hat die Fotografin hingegen anders in Erinnerung: „Olaf Scholz ist einfach irrsinnig kontrolliert!“ So habe es beispielsweise mehrere Telefonate gebraucht, um sicherzugehen, dass der Politiker für den Termin auch den blausten Anzug anzog, den er in seinem Kleiderschrank hängen hat.
„Weil er halt sonst immer diese dunklen, schwarzen Anzüge gerne anhat. Da musste man arbeiten, dass er ein bisschen Kontrolle abgibt“, stellt die Wahl-Berlinerin klar. Im Großen und Ganzen sei Olaf Scholz aber auch generell kein Fan von Fotos: „Er findet Fotos, glaube ich, nicht so wahnsinnig wichtig. Er ist halt immer der Meinung, dass seine Regierungsarbeit selbsterklärend ist und das, was er schafft, für ihn sprechen soll und nicht die Bilder.“
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Dazu hat Anne Hufnagl jedoch eine ganz eigene Meinung: „Fotografiert zu werden ist wie ein Zahnarzt-Besuch. Keiner will hin, aber jeder braucht gute Zähne. Und auch die wenigsten meiner Kunden kommen hier her und denken ‚Geil‘, aber sie brauchen nun mal die Bilder.“ Und die bekommen sie von der gelernten Werbekauffrau auch auf professionellste Art und Weise: „Ich hab keine Promi-Gefühle. Für mich ist das jemand, der eine Dienstleistung will.“