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Berlin: Kritik nach Feuer in Flüchtlings-Unterkunft – „Gefahr für die Gesundheit“

Nach dem Brand in der Flüchtlingsunterkunft am ehemaligen Flughafen Tegel wird der Berliner Senat von verschiedenen Stellen kritisiert.

Berlin
© dpa

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Es war ein Schock am frühen Dienstagmittag. Gegen 13.45 Uhr begann sich eine dunkle Rauchwolke über dem ehemaligen Berliner Flughafen Tegel zu erheben. Eine rund 1.000 Quadratmeter große Halle, in der bis zu 380 Geflüchtete aus der Ukraine Platz finden sollten, brannte vollkommen ab. Wie durch ein Wunder wurde niemand ernsthaft verletzt.

Die Brandursache ist noch völlig unklar. Die Quelle des Feuers soll in der Halle selbst gelegen haben. Während die Ermittlungen der Polizei laufen, formiert sich in Berlin aber auch Kritik gegen die Unterbringung in den Massenunterkünften. Das Bündnis Pro Asyl und der Berliner Flüchtlingsrat ziehen Vergleiche zu den Verhältnissen in Griechenland.

Berlin: Kritik nach Brand in Flüchtlings-Unterkunft

Noch während die Feuerwehr die Flammen löschte, schickten die beiden Bündnisse eine Pressemitteilung heraus. Darin nahmen sie auch Bezug auf das vor knapp vier Jahren niedergebrannte und zuvor über Jahre völlig überfüllte Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.

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Mehrfach hätten Pro Asyl und der Berliner Flüchtlingsrat vor dem „Zusammenpferchen so vieler Menschen in prekären Unterkünften“ gewarnt. Es gehe davon eine andauernde „Gefahr für die Gesundheit“ aus. Pro Asyl-Sprecher Tareq Alaows hatte sich am Dienstag selbst am ehemaligen Flughafen Tegel ein Bild von der Lage gemacht. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) schrieb er: „Jahrelang haben wir Griechenland für überfüllte Lager kritisiert, jetzt haben wir sie in Berlin!“

Bündnisse fordern: Keine Geflüchteten mehr nach Tegel

Diese Massenlager müssten abgeschafft werden, sagte er in einem Video. Es sei nicht möglich, sie menschenwürdig zu gestalten. Zudem seien diese Lager auch gefährlich, wie der aktuelle Fall zeige. Alaows forderte die Evakuierung der Menschen, die am ehemaligen Flughafen Tegel untergebracht sind. Für sie müsse man alternative Wohnmöglichkeiten in Berlin organisieren.

Emily Barnickel vom Flüchtlingsrat Berlin forderte den Berliner Senat auf, Geflüchteten den Zugang zu privatem Wohnraum zu erleichtern und sozialen Wohnungsbau viel stärker zu fördern. Auch sie bekräftigte, dass Geflüchtete nicht am ehemaligen Flughafen Tegel untergebracht werden sollten.


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Die Massen-Unterkunft am ehemaligen Flughafen Tegel ist laut Angabe des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) für 7.000 Menschen ausgelegt. Aktuell würden hier 4.500 Menschen leben. Rund 3.000 von ihnen stammen aus der Ukraine.