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Berlin: Nach Pro-Palästina-Camp an der FU – jetzt meldet sich das Uni-Personal zu Wort

Am Dienstag besetzten propalästinensische Gruppierungen einen Innenhof der Freien Universität. Jetzt äußerten sich gut 100 Dozenten dazu.

Berlin
© IMAGO/Stefan Zeitz

Sorge um Krankenhäuser in Gaza - Baerbock für "humanitäre Pausen" im Nahost-Krieg

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich abermals für "humanitäre Pausen" im Nahost-Krieg stark gemacht. Nach Angaben der dort herrschenden Hamas ist im Norden des Gazstreifens kein Krankenhaus mehr arbeitsfähig.

Der Krieg in Gaza hat die deutschen Universitäten längst erreicht. Nachdem bereits vor Monaten ein Hörsaal an der Freien Universität Berlin (FU) besetzt worden war, geisterten zuletzt Bilder von US-Campus durch die Nachrichten – von Campus-Besetzungen und großen Polizeieinsätze.

An der Freien Universität Berlin (FU Berlin) besetzte am Dienstag (7. Mai) eine propalästinensische Gruppe einen Innenhof. Die Polizei rückte mit hunderten Beamten an und räumte das Gelände. Jetzt beziehen Teile des Uni-Personals Stellung.

Berlin: Uni-Dozenten mit offenem Brief

In einem Statement meldeten sich jetzt über 100 Professoren, Dozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter der FU Berlin zu Wort. Darin stellen sie sich „vor unsere Studierenden“ und „verteidigen ihr Recht auf friedlichen Protest, das auch die Besetzung von Uni-Gelände einschließt“.

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Sie verurteilten die Räumung des Camps und warfen der Uni-Leitung vor, die Demonstranten der „Polizeigewalt“ der Einsatzkräfte ausgeliefert zu haben. Die Proteste seien in ihren Augen aufgrund der „Bombardierung Rafahs und der Verschärfung der humanitären Krise in Gaza“ gerechtfertigt.

Einseitigkeit wirft Fragen auf

Der offene Brief der Lehrenden der FU Berlin irritierte nicht wenige Beobachter. Denn er greift allein die Sichtweise der Palästinenser auf. Das Wort Israel kommt darin genauso wenig vor wie die Hamas oder ihr grausamer Anschlag vom 7. Oktober 2023. Auch dass einige der Demonstranten im Prostest-Camp antisemitische Parolen riefen, findet keine Erwähnung.



Stattdessen konfrontieren die Verfasser die Leitung der FU Berlin mit einem grotesk anmutenden Ansinnen: „Wir fordern die Berliner Universitätsleitungen auf, von Polizeieinsätzen gegen ihre eigenen Studierenden ebenso wie von weiterer strafrechtlicher Verfolgung abzusehen.“ Eine angesichts der verfahrenen Lage wohl kaum umzusetzende Forderung.