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Berlin: Häusliche Gewalt an Weihnachten – HIER können sich Frauen in Not melden

An Weihnachten kommt es häufig zu häuslicher Gewalt. BERLIN LIVE sprach mit Bahar Haghanipour, der Grünen-Sprecherin für Frauenpolitik und Gleichstellung.

Berlin
© IMAGO/Rolf Kremming

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Weihnachten sollte eigentlich ein Fest der Liebe sein. Doch gerade an den Feiertagen kommt es in Berlin verstärkt zu häuslicher Gewalt. Für viele Frauen sind diese Tage besonders heikel.

BERLIN LIVE sprach mit Bahar Haghanipour. Die Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin setzt sich als Grünen-Sprecherin für Frauenpolitik und Gleichstellung ein. Und kämpft gegen Gewalt an Frauen.

Häusliche Gewalt in Berlin – das sind die häufigsten Gründe, warum es an Weihnachten Stress gibt

An Weihnachten kommt es immer wieder zu häuslicher Gewalt. Frauen und Kinder sind in den allermeisten Fällen die Opfer dieser zum Teil äußerst brutalen Taten. Laut Bahar Haghanipour liegt es vor allem an der „räumlichen Enge, den wenigen Ausweichmöglichkeiten und den finanziellem Sorgen“, die dazu führen, dass es zum Jahresende häufiger zu Stress und Streitereien kommt.

„Wenn Gewaltpotenzial vorhanden ist, wird es an den vermeintlich besinnlichen Tagen besonders ausgelebt. Gerade in Zeiten, in denen es ruhiger wird, kann das eigene Zuhause für Gewaltbetroffene zur Hölle werden, wenn sie mit ihrem gewalttätigen Partner festsitzen,“ so Bahar Haghanipour gegenüber BERLIN LIVE.

Die Feiertage sind für die Opfer häuslicher Gewalt häufig die reinste Hölle

Die Entwicklung der letzten Jahr ist zweifelsohne besorgniserregend. Über die Jahre hat die Gewalt zwischen Beziehungspartnern und innerhalb von Familien zugenommen, so Haghanipour: „Die Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik belegen, dass das eigene Zuhause für Frauen der gefährlichste Ort ist. Zudem ist das Dunkelfeld um ein Vielfaches größer.“

„Die Mitarbeiterinnen der Anlaufstellen berichten mir, dass sie besonders nach Weihnachten genutzt werden. Ein ähnlicher Effekt wie während der Corona-Lockdowns tritt ein, dass die Betroffene zu Hause festsitzt und sich erst zeitlich versetzt an die Anlaufstellen wenden kann. Die Mitarbeiterinnen des Hilfesystems sind für solche Krisenmomente geschult.“


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Die Grünen-Sprecherin für Frauenpolitik und Gleichstellung, Bahar Haghanipour, empfiehlt betroffenen Frauen sich an die „BIG-Hotline“ zuwenden. Diese ist täglich von 8 bis 22 Uhr unter der Telefonnummer 030/6110300 erreichbar. Ein ähnliches Angebot bietet das „Hilfstelefon Gewalt gegen Frauen“ unter der Rufnummer 116016. Das „Hilfstelefon Schwangere in Not“ ist sogar in 18 Sprachen erreichbar – rundum die Uhr – unter der Rufnummer 0800/4040020.