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Berliner Kältebus: Deshalb sind Fahrer auf Mithilfe der Passanten angewiesen

Der Berliner Kältebus ist im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Bei der Hilfe von Obdachlosen hoffen die Fahrer jedoch auf Unterstützung.

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© imago/epd

Das ist die Berliner Kältehilfe

Gerade im Winter sind Obdachlose durch die eisige Kälte besonders gefährdet. Die Berliner Kältehilfe ist für Betroffene da, um sie vor Schlimmerem zu bewahren.

Berlin ist im Winter alles andere als gemütlich. Wenn die weihnachtlichen Lichter am Ku’damm erstmal erloschen sind, bleibt ein grauer Schleier zurück – mit Nieselregen, Wind, Eis und Schnee. Die bittere Kälte sollte dabei keinesfalls unterschätzt werden.

Besonders obdachlose Menschen haben in dieser Zeit in der Hauptstadt mit dem Überleben zu kämpfen. Für sie ist meist der Kältebus der Berliner Stadtmission die letzte Rettung vor dem Erfrieren. Doch die ehrenamtlichen Helfer können ihre Augen nicht überall haben – und an dieser Stelle kommst DU ins Spiel.

Berliner Kältebus kommt Anrufen nach

Sobald du eine hilfsbedürftige Person oder einen Menschen ohne Zuhause bei der Kälte auf den Straßen Berlins siehst, dann zögere nicht lange: Frage, ob Hilfe benötigt wird und benachrichtige gegebenenfalls den Kältebus. Denn die Helfer sind zwar in den Abendstunden unterwegs, können jedoch nicht jede Seitenstraße abfahren.

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Mary und Franzi sind ehrenamtliche Helfer der Berliner Stadtmission. Mit dem Kältebus sind sie auf den Straßen der Hauptstadt unterwegs. Credit: BERLIN LIVE / Wengert

„Ich hatte letztens eine Frau, da wären wir im Leben nicht hingefahren“, verriet Kältebus-Fahrerin Franzi gegenüber BERLIN LIVE. Die Dame hielt sich auf einer Grünfläche zwischen Wohnblöcken in Weißensee auf. „Sie war superdünn bekleidet. Ich bin mir sicher, sie wäre in dieser oder spätestens der Nacht darauf erfroren“, vermutete die 30-Jährige.

Berliner Kältebus ist an Brennpunkten besonders gefragt

Franzi und ihr Team wurden durch den Anruf einer besorgten Nachbarin auf die wohnungslose Frau aufmerksam gemacht. Fälle wie dieser zeigen einmal mehr, wie wichtig die Mithilfe der Bevölkerung ist – denn Berlin kann oftmals unüberschaubar werden. Wer jedoch Hilfe anfordert, sollte der wartenden Person auch Bescheid geben, damit sich diese nicht vom gemeldeten Standort entfernt.


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An anderen Orten der Hauptstadt konzentriert sich das Lager von hilfsbedürftigen Menschen hingegen enorm – insbesondere an den Brennpunkten. „Wenn du einmal am Kotti bist, kommst du nicht mehr weiter“, erzählte Franzi aus ihrer bisher fünfjährigen Erfahrung mit dem Kältebus. Was sie dabei ganz besonders stolz macht: „Ich hab es noch nicht erlebt, dass ich jemanden nicht in einer Notunterkunft unterbringen konnte.“

Wenn also auch Du eine obdachlose und hilfsbedürftige Person in Berlin antriffst, die sich einen Schlafplatz, eine Decke oder einfach nur eine warme Mahlzeit wünscht – dann zögere bitte nicht, sondern sprich die Person an und kontaktiere gegebenenfalls den Berliner Kältebus unter: 030 690 333 690.

Mit der Kältehilfe-App kannst du alle entsprechenden Einrichtungen in der Nähe der angetroffenen Person sogar selbst auschecken.