Veröffentlicht inAktuelles

Dicke Überraschung in Berlin: Plötzlich überall freie Kita-Plätze

Nach jahrelangem Mangel an Kita-Plätzen gibt es in Berlin inzwischen immer mehr Einrichtungen mit freien Plätzen.

© imago stock&people

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Lange Zeit standen Eltern in Berlin vor der großen Herausforderung, einen der stark begrenzten Kita-Plätze zu bekommen.

Inzwischen hat sich die Situation grundlegend gewandelt: Plötzlich gibt es zu viele freie Plätze. Zahlreiche Einrichtungen schlagen deswegen Alarm.

Berlin: Kitas kämpfen um ihre Existenz

Die Eltern-Initiativ-Kindertagesstätte (EKT) Schlachtensee ist nur ein Beispiel für eine Kita, die um ihre Existenz kämpft. Laut einem Bericht des „Tagesspiegels“ sind derzeit knapp zehn Prozent der insgesamt 192.323 Plätze in Berliner Kitas und der Kindertagespflege unbesetzt. Das bestätigte die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie auf Anfrage der Zeitung.


Auch interessant: „1-Cent“-Schnäppchen: Berliner Restaurant mit Mega-Angebot


Die Ursachen für den Überhang an Betreuungsplätzen sind vielfältig. Einerseits ist die Geburtenrate in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, andererseits wurde das Angebot durch zahlreiche neu eröffnete Einrichtungen stark ausgeweitet.

„Viele können sich das einfach nicht leisten“

Ein weiterer Faktor sind die hohen Mieten in Berlin, die Familien zunehmend aus den innerstädtischen Bezirken verdrängen. In der Kita Traumzauberbaum in Berlin-Mitte, die aktuell mit 220 Kindern voll belegt ist, sollen zum neuen Schuljahr rund zehn Prozent der Plätze unbesetzt bleiben.

„Wenige Familien, insbesondere mit mehreren Kindern, ziehen hierher, weil die Mieten wirklich sehr teuer sind. Viele können sich das einfach nicht leisten“, erklärte Kita-Leiterin Katrin Kraus gegenüber dem „Tagesspiegel“. In Stadtteilen wie Spandau oder Treptow-Köpenick, in die viele Familien abwandern, herrscht hingegen akuter Platzmangel.


Mehr News aus Berlin:


Trotz der rückläufigen Nachfrage musste laut Bildungsverwaltung bislang keine Kita schließen. Allerdings sollen die Mittel für den Kitaausbau im dritten Nachtragshaushalt gekürzt werden. Laufende Ausbauprojekte sowie kleinere Fördermaßnahmen werden jedoch weiterhin fortgeführt.