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Berlin: Kita-Streik – mehr als 5.000 Kinder betroffen

Junge Eltern müssen sich in dieser und in der kommenden Woche auf Streiks einstellen. Viele Kitas in Berlin bleiben geschlossen.

Berlin
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Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Am Montag (6. November) endeten in Berlin die Herbstferien. Während sich die Eltern von Schulkindern also wieder auf die Entlastung in der Betreuung durch die Schulen freuen können, müssen sich Mütter und Väter von Kindergartenkindern diese und nächste Woche auf massive Einschränkungen einstellen.

Der Grund ist ein Warnstreik bei Kita-Mitarbeitenden der AWO, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat. Doch nicht nur heute kommt es zu Arbeitsniederlegungen, auch am Dienstag (7. November), Mittwoch (15. November) sowie am Donnerstag (16. November) bleiben die Türen in den etwa 50 Kitas im Berliner Stadtgebiet geschlossen.

Deshalb wird in Berlin gestreikt

Die Gewerkschaft Verdi will durch den Warnstreik Druck auf die AWO ausüben, denn der Tarifkonflikt schwelt schon seit Monaten. Insgesamt gab es bisher vier Verhandlungsrunden – zuletzt im Oktober – doch eine Einigung ist noch weit entfernt.

Konkret fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 13,5 Prozent, mindestens aber 550 Euro mehr Gehalt ab Anfang 2024 für die Beschäftigten. Dazu zählen neben Kita-Mitarbeitenden auch Angestellte aus Migrationsberatungs- und sozialpädagogischen Unterstützungsstellen in Schulen und Jugendeinrichtungen in der Bundeshauptstadt. 2.000 von ihnen sind nun aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.


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Einigung frühestens im Dezember möglich

Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilte der AWO Landesverband Berlin zwar mit, ihr Angebot in der vierten Verhandlungsrunde noch einmal verbessert zu haben und bekräftigt, die AWO verfolge das Ziel der Angleichung an den öffentlichen Dienst weiter. Doch die Verdi beharre auf der sofortigen Umsetzung, die ohne feste Finanzierungszusage der öffentlichen Hand jedoch nicht möglich sei.

„Die Voraussetzung für weitere Verhandlungen sind echte Kompromissbereitschaft seitens Verdi sowie konkrete Refinanzierungszusagen, insbesondere seitens des Berliner Senats.“ Weil beides derzeit nicht ausreichend vorhanden sei, seien die Gespräche bis zu den Haushaltsverhandlungen ausgesetzt worden. Der neue Doppelhaushalt wird voraussichtlich im Dezember vom Abgeordnetenhaus beschlossen.


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Auch vergangene Woche wurden bereits Kitas bestreikt. Hier traf es allerdings die städtischen Kitas vom Land Berlin. Betroffen waren hier 35.000 Kinder.