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Berlin und der Krieg in Israel: Influencer streamt „neutral“ von Demos

Bei den Berliner Demonstrationen zum Krieg in Nahost sind immer häufiger Influencer anwesend, die das Geschehen für ihre Zuschauer streamen.

Berlin. Demo. Neukölln. Israel. Palästina.
© IMAGO/Emmanuele Contini

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Im Zuge des Krieges in Nahost kommt es auch in Berlin immer wieder zu Demonstrationen. Nicht selten ist dabei der bekannte Hermannplatz und die Sonnenallee im Berliner Stadtbezirk Neukölln im Fokus.

Neben den Demonstranten und Polizisten befinden sich aber immer öfter auch Influencer mitten im Getümmel. Sie streamen für viele interessierte User vom hitzigen Geschehen auf Plattformen wie TikTok und Co.

Berliner generiert Klicks durch Proteste

Einer dieser Personen vor Ort ist der 37-jährige, gebürtige Berliner Hassan, der palästinensische Wurzeln besitzt. Wenn es zu einer Demonstration an der Sonnenallee oder benachbarten Plätzen kommt, ist er zur Stelle und streamt für seine Zuschauerschaft. In besten Zeiten erreicht er mit seinen Streams mehrere Tausend Menschen.

Gegenüber den Kollegen des „RBB“ spricht er davon, dass er vor allem neutral berichten möchte. „Das ist das Gute, wenn du live bist. Da können die Leute sich selber ein Bild davon machen. Das ist meine Aufgabe bei Demonstrationen“, meint Hassan im Interview.

Anspruch versus Wirklichkeit

Doch ob der Neuköllner wirklich eine ausgewogene Berichterstattung im Blick hat, ist bei genauerer Betrachtung zumindest fraglich. Auffällig ist, dass er vor allem pro-palästinensische Inhalte teilt, Videos ohne Quellenangabe verbreitet. Für Hassan ist es eine Reaktion auf die für ihn zu einseitigen Berichte der klassischen Medien über den Krieg in Nahost und das aus seiner Sicht unpassende Vorgehen der Polizisten gegenüber einigen Demonstranten.

Seine Meinung ist klar: „Dann sehe ich – in dem Land, wo ich aufgewachsen bin, wo ich geboren bin: Dass man nichts reden darf, dass man den Mund nicht aufmachen darf und schweigen muss. Das habe ich festgehalten, viele Leute haben mir zugesprochen und so bin ich da reingerutscht“.

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Der Krieg im Nahen Osten erhitzt und schockiert auch hierzulande die Gemüter. Es kann nur zu hoffen sein, dass die weiteren Demonstrationen in unserer Hauptstadt friedlich ablaufen werden und eine friedliche Koexistenz ermöglichen.