Längst hätte ein ehemaliges Berliner Mietshaus nur noch Schutt und Asche sein können. Doch bisher steht es noch in seiner ganzen Fülle – und das dürfte auch erstmal so bleiben.
Denn hinter den alten Gemäuern haben sich Haussperlinge eingenistet. Aus diesem Grund darf das Gebäude derzeit nicht angerührt werden.
Vögel nutzen wohl Löcher in den Scheiben des Berliner Mietshaus
Nachdem es bereits seit acht Jahren aufgrund von Einsturzgefahr unbewohnt ist, sollte ein Haus mit ehemaligen Mietwohnungen in Berlin-Wedding jetzt eigentlich dem Erdboden gleichgemacht werden. Da durch Löcher in den Scheiben aber wohl Haussperlinge hineingelangten und dort brüten, müssen die Bagger warten, wie die „BZ“ berichtet.
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Eine Sprecherin des Bezirks bestätigte auf Anfrage der Zeitung den Verdacht auf die Vögel. Sie erklärte, dass ein Artenschutz-Fachbeitrag einzuholen sei, „um ein umfassendes Bild der artenschutzrechtlichen Belange zu erhalten.“
Niemand darf ins Haus
Haussperlinge brüten von März bis August. In dieser sogenannten Vogelschutzzeit ist das Zerstören von Nestern verboten. Laut „BZ“ gilt diese Regel bis zum 30. September. Der Bezirk geht davon aus, dass die Brutzeit der Vögel in dem alten Mietshaus Mitte August zu Ende ist und die Abrissarbeiten dann erfolgen können.
Für das Haus gilt ein striktes Betretungsverbot. Schlösser verhindern, dass jemand hineingelangt. Wie man herausfinden will, ob tatsächlich Tiere hinter den Gemäuern nisten? Nachbarn vermuten, dass eine Drohne zum Einsatz kommen könnte.
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Die Eigentümerin hatte das Gebäude offenbar vernachlässigt. Teile der Fassade fielen bereits auf den Gehweg, woraufhin der Bezirk die Straße sperren ließ. Aktuell können Fußgänger nur auf der gegenüberliegenden Straßenseite passieren.