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Berlin: AfD ätzt gegen geplanten Gedenktag für Muslime

Der schwarz-rote Senat plant einen neuen Gedenktag für Muslime in Berlin. Ein Vorschlag, der für Reaktionen von der AfD sorgt.

© imago/Christian Mang

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Am vergangenen Sonntag feierten die Muslime in Berlin das Zuckerfest, das das Ende des Fastenmonats markiert. Dazu gehören das Morgengebet in einer Moschee und Familienbesuche mit Festessen.

Jetzt plant der Senat einen Gedenktag gegen Islamfeindlichkeit. Ein Vorschlag, der bei der AfD die Alarmglocken läuten lässt.

Berlin: Senat plant neuen Gedenktag

Der 15. März soll in Zukunft ein Aktions- und Gedenktag gegen Islamfeindlichkeit werden. Das teilten am Montag (31. März) die Vorsitzenden der beiden Regierungsfraktionen im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh (SPD) und Dirk Stettner (CDU), mit.

Wie viele andere Religionen sei der Islam ein fester Bestandteil Berlin, sagte Saleh. Stettner unterstrich, dass Berlin für Vielfalt und Zusammenhalt aller Religionen stehe. „Mit der Einführung des 15. März als festem Gedenk- und Aktionstag gegen Islamfeindlichkeit stärken wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“


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Der Vorschlag stößt auf Kritik von der AfD in Berlin. In einer Pressemitteilung vom Dienstag (1. April) teilt der Integrationsexperten der AfD-Hauptstadtfraktion, Dr. Hugh Bronson, mit, dass es keinen Gedenktag für Muslime brauche, da seiner Meinung nach Muslimfeindlichkeit kein dringendes Problem sei. Stattdessen behauptet er, dass Christen und Juden verstärkt der Verfolgung ausgesetzt würden.

„Umfassende Strategie gegen religiöse Diskriminierung“

Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman widerspricht dem AfD-Mann. Im vergangenen Jahr sagte sie, dass Menschen in Deutschland nach Österreich am häufigsten antimuslimischen Rassismus erlebten.

„Muslimfeindlichkeit hat ein derart alarmierendes Ausmaß erreicht, dass wir reagieren müssen“, teilte die Antidiskriminierungsbeauftragte mit. Sie fordert eine „umfassende Strategie gegen religiöse Diskriminierung“.


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Die Amadeu Antonio Stiftung bezeichnet die AfD als eine rechtspopulistische Partei, die zunehmend nationalistische, völkische und teilweise auch rechtsextreme Positionen vertrete. Die Partei würde unter anderem antisemitische, rassistische und islamfeindliche Tendenzen in ihrer Rhetorik aufweisen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden.