Wer in Berlin wohnt, hat gerade in den dicht besiedelten Bezirken wie Kreuzberg eine ganze Reihe an Nachbarn. Und die können richtig nerven. Müll, der falsch getrennt oder sogar neben der Tonne entsorgt wird oder aber weil die Nachbarn zu laut sind. Das Zusammenleben in den Wohnhäusern ist nicht immer leicht.
Was ein Ehepaar in der Dresdner Straße in Kreuzberg erleben musste, ist aber alles andere als ein gewöhnlicher Konflikt zwischen Anwohnern. Ein Nachbar machte ihnen das Leben jahrelang zur Hölle, bis es Ende April in einem schrecklichen Vorfall gipfelte.
Berlin-Kreuzberg wird zum Schauplatz eines schrecklichen Nachbarschaftsstreits
Der Nachbar W. soll das Ehepaar mit Urin bespritzt haben, ihnen Socken mit Kot oder einen Karton mit Erbrochenem vor die Tür gelegt haben, das erzählte das Paar aus Berlin-Kreuzberg gegenüber der „BZ“. Beschimpfungen und Drohungen wurden zum Alltag. Dann wurde er handgreiflich. Im November 2022 soll der 56-Jährige W. seinen Nachbarn mit einer Glasflasche verletzt haben. Die Polizei wurde gerufen und Anzeige erstattet. W. wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, berichtet das Blatt.
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Dann griff er die Ehefrau seiner Nachbarn an und verletzte auch sie. Das Berliner Ehepaar erwirkte ein Annäherungsverbot. Doch der Nachbar zeigte sich davon unbeeindruckt und ignorierte es. Wieder fielen mehrere Tausende Euro Strafe an.
Im Jahr 2023 dann der nächste Vorfall. W. bewarf seinen Nachbarn mit einer Metallstange, nachdem der wegen zu lauter Musik bei ihm geklopft haben soll. Das Urteil dieses Mal: Bewährungsstrafe.
Irgendwann soll der Nachbar gedroht haben, seine Wohnung anzuzünden. Ende April 2025 machte er diese Drohung schlussendlich wahr und steckte seine Wohnung im siebten Stock in Brand. W. wurde noch am selben Abend wegen des Verdachts schwerer Brandstiftung festgenommen und wurde laut Polizeibericht in einem psychiatrischen Krankenhaus stationär aufgenommen. Aber selbst damit war der Spuk noch nicht beendet.
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Mitte Mai, nur wenige Wochen nach dem Brand stand W. wieder vor dem Haus in der Dresdner Straße in Berlin-Kreuzberg. Wie die „BZ“ weiter berichtet, habe er bei mehreren Nachbarn Sturm geklingelt. Die riefen erneut die Polizei – doch W. soll noch vor dem Eintreffen der Beamten geflüchtet sein. „Wir fühlen uns vom Staat im Stich gelassen“, sagte das Ehepaar gegenüber dem Blatt. „Das ist kein Opfer-Schutz, sondern Täter-Schutz!“