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Berliner Bäckerei hängt Benimm-Schild auf – ausgerechnet wegen „älteren Herrschaften“

Respekt ist eigentlich das A und O. Doch in einer Berliner Bäckerei will das so gar nicht laufen. Jetzt gibt es Konsequenzen.

© IMAGO/

Ein Bäcker ohne Bargeld?

In Berlin-Pankow reagiert die Bäckerei Schäfer’s auf Diskriminierung mit einem klaren Zeichen. Seit drei Wochen hängt an der Filiale an der Breite Straße 11 ein Schild. Darauf steht: „Liebe Kunden, wir bitten Sie, mit den Mitarbeitern respektvoll umzugehen und nicht unhöflich aufgrund der Nationalität, Religion, Hautfarbe etc. zu sein.“

Und weiter: „Gehen Sie mit den Menschen vor und hinter der Theke so um, wie sie selbst behandelt werden wollen.“ Die Bitte kommt nicht von Ungefähr.

Berlin kämpft gegen Diskriminierung

Besonders Mitarbeiterinnen mit Kopftuch oder Geflüchtete erleben in der Berliner Bäckerei Anfeindungen. Angelica stammt aus der Ukraine und arbeitet seit drei Monaten dort, berichtet die „BZ“. Sie erklärt: „Immer wieder werde ich von Kunden angepampt.“


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Sätze wie „Du bist keine Deutsche, verschwinde wieder in dein Land“ oder „Wieso sprichst du so schlecht Deutsch?“ fallen immer wieder. Solche Angriffe machen den Alltag in der Filiale für viele Mitarbeiter schwer.

Berlin setzt Zeichen für Respekt

Die Filialleiterin Birgit Graner erklärt, dass die Diskriminierung mit Beginn des Ukraine-Kriegs schlimmer wurde. „Die Kunden sind häufig sehr ungehalten. Weil sie der Meinung sind, dass Kopftuchträger sie nicht verstehen.“ Einmal eskalierte die Situation: Ein Kunde spuckte eine Mitarbeiterin an. Doch seit das Schild an der Tür hängt, hat sich die Lage deutlich verbessert. Das Berliner Team erhält sogar Lob von Besuchern.


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Mitarbeiterin Lavinia (18) aus Pankow ergänzt gegenüber dem Blatt: „Es sind ausnahmslos ältere Herrschaften, die solche Sachen sagen.“ Die Belegschaft hofft, dass das Schild nun langfristig Wirkung zeigt – und man an Respekt im besten Fall irgendwann gar nicht mehr hinweisen muss.

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