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Berlin: Mehrheit der Berliner gegen Olympische Spiele

Der Senat will Olympia 2036 in die Hauptstadt holen. Doch die Mehrheit der Berliner lehnt eine Bewerbung ab.

© IMAGO/Beautiful Sports/Wunderl

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Olympische Spiele in Berlin ja oder nein? Die Frage erinnert an die Olympia-Debatte Ende der 90er Jahre, als es darum ging, ob die Olympischen Spiele 2000 in Deutschlands Hauptstadt stattfinden sollen.

Damals gab es große Protestbewegungen gegen die Ausrichtung der Olympiade. Auch jetzt sprechen sich viele Berliner Bürger und Politiker gegen eine Bewerbung Berlins als Austrageort der Olympischen Spiele aus. Doch Olympia 2036 in Berlin hat auch einige Befürworter.

Berlin: 64 Prozent gegen Olympia-Bewerbung

In der Berliner Bevölkerung zeichnet sich auf die Frage, ob die Hauptstadt Olympia ausrichten soll, ein klares Bild ab. Laut einer repräsentativen Umfrage des Umfrageinstituts Civey im Auftrag des „Tagesspiegel“ sind zwei Drittel der Berliner gegen eine Olympia-Bewerbung.

Von den insgesamt 1006 teilnehmenden Personen waren nur 28 Prozent für die Ausrichtung der Olympischen Spiele. 51 Prozent der Befragten antworteten auf die Frage, ob sie eine Olympia-Bewerbung unterstützen mit „auf keinen Fall“, 13 Prozent mit „eher nicht.


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In der Politik ist dieses Bild weniger eindeutig. Während SPD und CDU die Spiele befürworten, lehnen Grüne und Linke sie ab.

Berliner-CDU plädiert für Olympia

Bereits Mitte November hatte sich der Berliner Senat offiziell für eine Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036 oder 2040 ausgesprochen. Auch bei der CDU-Klausur am Wochenende in der polnischen Hauptstadt Warschau waren die Olympischen Spiele Thema.

In einem Positionspapier plädiert die CDU für die Ausrichtung und will damit das „Sommermärchen“ von 2006 in Berlin wiederholen. Die CDU-Fraktion betont zudem: Die Ausrichtung der Olympischen Spiele 100 Jahre nach Olympia 1936 in Nazi-Deutschland könne ein Zeichen für Versöhnung setzen.

Linke und Grüne gegen Olympia-Pläne

Linke und Grüne in Berlin äußerten am Montag (27. November) scharfe Kritik an dem Votum der CDU und positionieren sich klar gegen Olympische Spiele in Berlin. Olympia in Hinblick auf Deutschlands Nazi-Vergangenheit jetzt wieder nach Berlin zu holen, sei „geschichtsvergessen und völlig geschmacklos“, erklärten die Linke-Vorsitzenden Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer.

Auch die hohen Kosten der Olympia-Ausrichtung dürfen nicht vergessen werden. Statt Geld für Olympia zu verschwenden, müssten eher sanierte Sportanlagen für den Breitensport her. So die Grünen Politikerin Klara Schedlich.

Olympia in Deutschland ohne Berlin?

Während sich der Berliner Sportbund bereits vergangene Woche für eine Olympia-Bewerbung Berlins ausgesprochen hat, steht nun noch die Entscheidung des Deutschen Olympia Sportbundes (DOSB) aus.


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Der DOSB wird voraussichtlich bis Sommer 2024 festlegen, mit welchen Städten und Regionen er antreten will. Dass Berlin hier nicht dabei sein wird, scheint aber sehr unwahrscheinlich.