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Berliner Influencerin fällt bei Wohnungssuche auf Betrüger rein – „Werdet da hellhörig“

Die Wohnungssuche in Berlin ist alles andere als leicht. Eine Netz-Bekanntheit fiel nun sogar Betrügern zum Opfer…

Berlin
© IMAGO/Westend61

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Der Wohnungsmarkt in Berlin ist alles andere als leicht. So gibt es gefühlt deutlich mehr Nachfrage als das Angebot überhaupt stemmen kann. Hat man dann doch mal seine Traum-Immobilie gefunden, setzt man selbstverständlich alle Hebel in Bewegung, um den Zuschlag zu erhalten.

So ging es auch der Berliner Sportlerin Paula Enzweiler und ihrem Verlobten Dorian. Doch kurz darauf stellte sich heraus: Das Paar wurde Opfer einer kriminellen Bande…

Berliner Paar fällt auf Betrüger rein

Voller Scham meldete sich die Influencerin bei ihren Followern, um diese vor einem ähnlichen Szenario zu warnen. Doch was genau war eigentlich passiert? Paula und ihr Partner sind online auf ein Inserat in Berlin gestoßen und haben sich darauf beworben. Noch vor einer ersten Besichtigung wurden die beiden gebeten, sämtliche Dokumente rund um Schufa, Personaldaten und Co. zu senden. Der Kontakt verlief über einen Whatsapp-Chat mit der angeblichen Maklerin.

Als das Duo mehrere Tage lang nichts mehr von der Unternehmerin hörte, rief Paulas zukünftiger Ehemann unter der Festnetznummer des Immobilienbüros an. Es folgte der Schock: Die Dame am Telefon schilderte, dass sie selbst Opfer der Betrüger wurde und die gesamte Identität der Immobilien-Vermittlung geklaut wurde. Statt mit der echten Maklerin zu sprechen, waren Paula Enzweiler und ihr Freund Dorian also mit den Betrügern in Kontakt, die sich durch ihren Vertrauensaufbau sämtliche Daten erschlichen haben.

Berliner Immo-Experte klärt auf

Sofort seien die Netz-Bekanntheiten zur Polizei geeilt und meldeten den Fall. Dort sei den Beamten das Schicksal sogar schon bekannt vorgekommen. Immerhin seien die Betrüger in ganz Berlin und Umgebung aktiv. Die angepriesene Wohnung existierte in Wirklichkeit nicht. „Werdet da also hellhörig“, appellierte Paula Enzweiler an ihre Community. Doch wie kann man sich überhaupt bestenfalls vor einem solchen Reinfall schützen?

„Warnkriterien sind unverhältnismäßig günstige Preise, der Versuch, die Kommunikation auf private E-Mail-Adressen zu verlagern, Geldanforderungen vor Besichtigung (Kaution, Schlüsselgebühren, „Treuhandservices“) sowie übermäßige Datenanforderungen wie beidseitig abfotografierte Ausweiskopien oder ungeschwärzte Kontoauszüge bereits vor der Besichtigung“, erläuterte ein Sprecher der Immoscout24-Plattform auf Nachfrage von BERLIN LIVE.

Bei diesen Signalen sollte man wachsam werden

„Auch wenn Anbietende schwer telefonisch erreichbar oder ausschließlich im Ausland sind und Druck aufbauen, schnell zu handeln, sollte man hellhörig werden“, so der Experte weiter. Zudem könne man beim aufmerksamen Durchlesen der Anzeige bereits stutzig werden – beispielsweise wenn Objektbeschreibungen „sinnlos ergänzt“ werden, oder Bilder gar nicht zur entsprechenden Lage passen.

„In der Kommunikation sind Warnsignale ein sofortiger Wechsel auf externe Kommunikationskanäle, nur E-Mail-Adressen oder externe Links als Kontaktmöglichkeit, kein persönlicher Kontakt, Forderungen nach Vorauszahlungen oder sensiblen Daten vor der Besichtigung sowie psychologischer Druck, dass man erst ‚Vertrauenswürdigkeit beweisen‘ müsse“, erläuterte der Fachmann.

Qualität der Betrugsversuche nimmt zu

Übrigens sei laut Immoscout24-Sprecher die Anzahl der Betrugsversuche über die Jahre hinweg konstant geblieben: „Was jedoch zugenommen hat, ist die Qualität der Betrugsversuche. Betrüger:innen arbeiten hochprofessionell und setzen vermehrt auf KI-Tools, um ihre Kommunikation zu verfeinern. Es handelt sich dabei nicht um Einzelpersonen, sondern um organisierte Gruppierungen, die kontinuierlich ihre Methoden weiterentwickeln.“


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Ein kompletter Schutz bestehe nie, Interessenten sollten jedoch wachsam bleiben: „Der beste Schutz bleibt Wissen und Aufklärung!“ Sollte es schon zu spät sein und man ist den Betrügern zum Opfer gefallen, bleibt nur noch der direkte Weg zur Polizei, um eine Anzeige zu erstatten.