Veröffentlicht inAktuelles

Berliner Polizei soll Razzien verschieben – aus einem irren Grund

Die Berliner Polizei soll Razzien in der Hauptstadt auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Warum? Das erfährst du hier.

© imago images/A. Friedrichs

SEK-Beamter packt aus: "Polizist zu sein ist kein Ponyhof"

Die Berliner Polizei steht vor einer ungewöhnlichen Herausforderung: Die Asservatenkammer im Kriminalgericht Moabit ist überfüllt. Ein Rundschreiben des Landeskriminalamtes (LKA) fordert, Einsätze in Berlin zu prüfen und bei weniger schwerwiegenden Fällen aufzuschieben. Ermittler finden das „beunruhigend“, wie der „Tagesspiegel“ berichtet.

Überlastete Lager: Ein Problem für Berlin

Razzien wegen schwerer Kapitalverbrechen oder Terrorverdacht werden weiterhin durchgeführt. Allerdings könnten Durchsuchungen zu Diebstahl oder Betrug ausfallen, was viele Beamte kritisieren. Denn dieser Umstand erschwert ihre Arbeit und gefährdet potenzielle Beweismittel. Die Justiz müsse laut Gewerkschaft dringend renovieren und Alternativen schaffen, damit Berlins Polizeiwachen nicht bald ebenfalls überfüllt sind.


Auch interessant:

Berliner Clan-Mitglied schlägt auf Polizistin ein – vor Gericht folgt die Überraschung


Das Kriminalgericht Moabit beherbergt auf 2.500 Quadratmetern etwa 35.000 Asservate. Jährlich kommen rund 25.000 neue Asservate hinzu. Nach rechtskräftigen Urteilen kann man diese an ihre Eigentümer zurückgeben, versteigern oder vernichten. Solange das nicht der Fall ist, müssen sie aufbewahrt werden – teils viele Jahre lang. Waffen, Betäubungsmittel und größere Gegenstände wie Fahrzeuge lagern an anderen Orten in Berlin.

Eine schnelle Lösung muss her

Auch Gewerkschaften sind besorgt. Carsten Milius  vom Bund Deutscher Kriminalbeamter betont, dass Polizisten selbst bei kleineren Einsätzen oft gefährliche Gegenstände oder Drogen finden. Diese müssen ordnungsgemäß gelagert werden. Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Schließung sei wegen Arbeits- und Brandschutz nötig und werde so kurz wie möglich gehalten.


Mehr Nachrichten aus der Hauptstadt:


Ein Sprecher beruhigte die Lage teilweise: „Ob in einem nicht eiligen Verfahren eine Durchsuchung eine Woche früher oder später stattfinde, sei […] weitestgehend irrelevant.“ Dennoch bleibt unklar, wie viele Einsätze tatsächlich verschoben werden müssen. Berlin benötigt dringend eine Lösung, um die Lagerprobleme zu entschärfen.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.