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Berlin: Kommt die Polizei am Wochenende an ihre Grenzen? „Unsägliche Einsatzlagen“

Die Berliner Polizei blickt mit großer Sorge auf das Wochenende. Zwei Großveranstaltungen mit Krawall-Potential fordern alle Kräfte.

Berlin
© IMAGO/A. Friedrichs

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Die Berliner Polizei ist so einiges gewohnt. Ob Besuche von internationalen Staatschefs, Großdemos vor dem Brandenburger Tor oder auch traditionell gewaltbereite Nächte wie Silvester. Die Beamten sind dafür zuständig, all dies abzusichern, damit alle heil nach Hause kommen.

Doch nun steht ein Wochenende bevor, dass der Gewerkschaft der Polizei (GdP) mächtig Sorgen bereitet.

Berlin: Hoch explosive Veranstaltungen am Wochenende

Von Freitag (12. April) bis Sonntag (14. April) findet in Berlin der sogenannte „Palästina-Kongress“ statt. Nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden und der Berliner Innenverwaltung mobilisierten zu einer Teilnahme vor allem israelfeindliche Gruppierungen.

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Gleichzeitig findet am Freitagabend um 18.30 Uhr im Olympiastadion das Spiel von Hertha BSC gegen Hansa Rostock statt. Aus Sicht der Berliner Polizei eine hoch explosive Mischung.

Hooligans wollen „Berlin zerlegen und möglichst viele Menschen verletzen“

Denn durch Ersteres werden im Laufe des Wochenendes Versammlungen und spontane Kundgebungen mit potentiellen Gefahrenlagen an verschiedenen Orten der Stadt erwartet. Auch auf das Fußballspiel schaut GdP-Landeschef Stephan Weh besorgt: „Wir wissen, dass es die Rostocker Hooligans auch bei diesem Trip darauf anlegen, Berlin zu zerlegen und möglichst viele Menschen zu verletzten.“

Er fordert deshalb „Regelungen, die nicht nur die Polizei zur Deeskalation zwingen, sondern auch den Veranstalter.“ Damit bezieht er Stellung zu den erwarteten Ausschreitungen rund um den „Palästina-Kongress“. Bis zuletzt verriet der Veranstalter nicht, wo dieser abgehalten wird. Erst am Freitagmittag wurde die Öffentlichkeit – und somit auch die Polizei – in Kenntnis gesetzt.

Ansprechpartner müssten vorab „mit den Behörden kommunizieren, wo und wann wir uns auf Sachen einstellen müssen“, so Weh weiter.


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Zwar habe er keine Zweifel daran, dass die Polizei Berlin auch an diesem Wochenende die Sicherheit in der Hauptstadt gewährleisten wird, doch bräuchte es dafür weniger Lücken im Versammlungsfreiheitsgesetz und ein neues Veranstaltungssicherheitsgesetz.

Darüber hinaus fordert Weh, „die Polizei- und Feuerwehrzulage (aktuell 153,32 Euro pro Monat) spürbar anzuheben und endlich ruhegehaltsfähig zu machen sowie einen zusätzlichen Urlaubstag für jedes Quartal im Jahr draufzupacken“, um die Arbeit der Polizisten bei Großlagen zu kompensieren.