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Berlin: So läuft der illegale Welpenhandel in der Hauptstadt ab

Es ist ein Millionenbusiness zum Leid der Tiere. Auch in Berlin betreiben kriminelle Verkäufer Handel mit Hundewelpen.

Berlin
© PETA

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Hundewelpen sind nicht nur süß, sondern auch äußerst begehrt bei Menschen, die auf der Suche nach einem Haustier sind. Je nach Rasse kosten die Tiere allerdings zum Teil mehrere tausend Euro.

Im Internet wimmelt es nur so an Angeboten verschiedenster Rassewelpen – doch häufig stammen diese aus illegalem Handel und wurden in Zuchtanlagen geboren, wo sie anschließend nur wie Ware behandelt und verkauft werden. Auch in Berlin werden diese Tiere angeboten.

PETA überführt zusammen mit zwei Influencern illegale Welpen-Händler in Berlin

Im Kampf gegen den Handel mit den kleinen Lebewesen gelang der Tierrechtsorganisation PETA kürzlich ein Erfolg in Berlin. Zwei Fälle von illegalem Welpenhandel deckten die Tierschützer gemeinsam mit prominenter Unterstützung auf. Die beiden Influencer Nathan Goldblat und Lewinray halfen bei der Überführung von kriminellen Händlern, wie PETA in einer Mitteilung erklärte.

Online war die Tierrechtsorganisation auf zwei dubiose Annoncen von jungen Pomeranian-Welpen gestoßen. Getarnt als Interessenten trafen sich die PETA-Mitarbeiter und die beiden Influencer mit den Verkäufern. Zu einem der Treffen kam es auf einem Parkplatz eines Einrichtungshauses in Schönefeld, wo ein Händler mit zwei Tierkindern aus Kaliningrad auf die Tierschützer wartete. Das zweite Treffen fand in einer Wohnung in Lichtenrade statt. Der Verkäufer hatte „die beiden Welpen zeitweise auf dem Balkon gehalten.“ Die von den Tierschützern alarmierte Polizei beschlagnahmte die insgesamt vier Hunde der beiden Händler.

Unter diesen Bedingungen werden die Hunde und ihre Welpen gehalten

„Der Verkauf von zu jungen, illegal importierten Tierkindern ist ein Verstoß gegen das Tierschutz- und das Tierseuchengesetz“, erklärt PETA. Betroffen vom illegalen Handel seien besonders Pomeranians, die derzeit eine „sogenannte Trendhunderasse“ seien. Überteuert bieten Händler diese dann online an und verkaufen sie nicht selten mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Besitzer. Den Käufern ist nicht immer bewusst, dass die Tiere häufig aus Welpenfarmen in Osteuropa und Russland stammen, wo katastrophale Bedingungen herrschen.

Die Muttertiere würden dort teilweise ohne Tageslicht in ihren eigenen Fäkalien in engen Käfigen gehalten werden, berichtet PETA. Kein Wunder, dass bei diesen Zuständen einige Hunde an Hautkrankheiten leiden. Für die kriminellen Händler sind die Hunde Gebärmaschinen, die, wenn sie nicht die gewünschte Anzahl an Welpen gebären oder zu alt sind getötet oder ausgesetzt werden. Ihre Kinder, die an Käufer in Berlin und anderen Teilen Deutschlands übergeben werden, „sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten.“ Hinzu kommt, dass die lange Reise von den Welpenfarmen im Ausland bis zu ihren neuen Haltern, die Welpen zusätzlich schwächt.


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Trotzdem unterstützen zahlreiche Menschen in Berlin wissentlich oder unwissentlich das Millionengeschäft mit den Hundewelpen.

Influencer Nathan Goldblat hat ein klares Ziel, nachdem er dabei geholfen hatte, illegale Hundehändler zu überführen: „Durch unsere Aufdeckung sollen Menschen dazu ermutigt werden, Tiere zu adoptieren und nicht über Internetportale zu kaufen.“ Hoffentlich nehmen sich möglichst viele künftige Hundehalter das zu Herzen.