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Berlin: Razzia in Apotheken – Corona-Medikament illegal weiterverkauft

In Berlin sollen mehrere Apotheken ein extrem teures Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben. Jetzt gab es erste Razzien.

Berlin
© IMAGO/Levine-Roberts

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In Berlin herrschte während der Pandemie ein regelrechter Ausnahmezustand. In Deutschlands Hauptstadt, die eigentlich nie schläft, gab es plötzlich Sperrstunden, Versammlungs-Beschränkungen und Maskenzwang.

Windige Typen nutzten die Pandemie, um mit der Krise Reibach zu machen. Corona-Teststationen poppten inflationär aus dem Boden, minderwertige Masken wurden für überteuertes Geld verkauft. Wie jetzt bekannt wurde, sind in dieser Zeit wohl auch Medikamente illegal weiterverkauft worden.

Berliner Apotheken sollen ein Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben

Wie ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft am Montag auf dpa-Anfrage mitteilte, werden aktuell sechs Berliner Apotheken verdächtigt, ein teures Corona-Medikament illegal weiterverkauft zu haben. Hier soll allein in er Hauptstadt ein Schaden in Millionen-Höhe entstanden sein.

Im Zentrum der Ermittlungen steht das Arzneimittel Paxlovid, das Patienten im Fall einer akuten Corona-Infektion verschrieben bekommen und vor einem schweren Krankheitsverlauf bewahren soll.

Karl Lauterbach hatte 2022 große Hoffnungen in das Medikament gesetzt

Paxlovid war vom Bundesgesundheitsministerium in großer Menge eingekauft worden, allein für 2022 sollten eine Million Packungen bereitstehen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte in Kombination mit Impfungen große Hoffnungen auf das Medikament gesetzt. Paxlovid kann allerdings eine Reihe an Wechselwirkungen haben und muss bereits sehr früh während der Erkrankung eingenommen werden.

Apotheken konnten die Arznei anfordern. Bei Überprüfungen sei allerdings aufgefallen, dass sechs Berliner Apotheken ungewöhnliche viele Packungen geordert hatten. Bereits im vergangenen Jahr soll es Durchsuchungen gegeben haben. Unter anderem mit dem Ziel, Geschäftsunterlagen auszuwerten.


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„Möglicherweise ist ein großer Teil der Medikamente ins Ausland abverkauft worden“, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde. Der Preis pro Packung liege im mittleren dreistelligen Bereich. (mit dpa)