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Schusswaffen-Hochburg Berlin: GdP mit düsterer Prognose

Berlin ist Deutschlands Schusswaffen-Hochburg – und die Prognose der GdP für die kommenden Jahren fällt alles andere als beruhigend aus.

© imago images/Marius Schwarz

Verbrechen in Berlin: So viel Arbeit hat die Polizei in der Hauptstadt

Erst am Montag (27. Oktober) sind in Berlin wieder Schüsse gefallen. Ein oder mehrere Unbekannte feuerten mehrfach auf ein fahrendes Auto in Zehlendorf. Der Fahrer wurde verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Kein Einzelfall! In Berlin kommt es regelmäßig zu Vorfällen mit Schusswaffen. Im Sommer belegten Zahlen des BKA: Nirgendwo anders in Deutschland wird so häufig geschossen wie hier. Die Vorfälle haben zugenommen – und mit Blick auf die Zukunft zeichnet Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei in Berlin, ein düsteres Bild.

GdP-Sprecher warnt: Zahlen werden nicht sinken

Schießereien sind in Berlin längst keine Ausnahme mehr. Allein diesen Monat musste die Polizei laut „BZ“ bis zum 23. Oktober sieben Mal wegen gefallenen oder angedrohten Schüssen ausrücken. Taten, bei denen Waffen zum Einsatz kamen, nehmen in der Hauptstadt zu, wie GdP-Sprecher Benjamin Jendro gegenüber BERLIN LIVE erklärt.

Eine Entwicklung, die sich ohne grundlegende Veränderungen auch künftig kaum ändern dürfte. „Wir haben keine Glaskugel. Wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts ändert, werden die Zahlen auf lange Sicht jedenfalls nicht sinken, was die Gefährlichkeit des Berufs, den unsere Kolleginnen und Kollegen ergriffen haben, jedem deutlich vor Augen führen sollte“, so Jendros düstere Prognose.

Was könnte Abhilfe schaffen?

Woran liegt es, dass in der Hauptstadt häufiger geschossen wird als anderswo? Der GdP-Sprecher: „Berlin ist eine internationale Metropole mit allen denkbaren Kriminalitätsphänomenen. Die Zahlen sind in Ballungsräumen grundsätzlich höher. Natürlich haben wir in der Hauptstadt noch mal ganz andere Möglichkeiten, mit denen man kriminell Vermögen machen kann, was in der Folge noch mal zu mehr gewalttätigen Auseinandersetzungen konkurrierender Gruppierungen sorgt, bei denen auch Waffen eingesetzt werden.“

Als wichtige Maßnahmen im Kampf gegen Schusswaffengewalt in Berlin sieht Benjamin Jendro die globalpolitische Reduzierung verfügbarer Waffen sowie moderne Gesetze und Befugnisse für die Sicherheitsbehörden. Zusätzlich spricht er sich für mehr personelle und technische Kapazitäten bei der Polizei und Justiz aus. Er stellt allerdings auch klar: „Es gibt kein Allgemeinrezept, das binnen weniger Augenblicke greift und jahrzehntelang gewachsene Probleme löst.“


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Das Schusswaffenproblem in Berlin ist kein neues Phänomen, sondern über Jahre gewachsen. Eine schnelle Entspannung der Lage gilt als unwahrscheinlich – für Polizei und Justiz bleibt der Kampf gegen die Waffengewalt damit eine dauerhafte Herausforderung.