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Berlin: Druck auf Regierung wächst – 50.000 Stimmen für Böllerverbot

Böllerverbot in Berlin – ja oder nein? Jedes Jahr wird das Thema heiß diskutiert. Eine Petition für ein Verbot erhielt sogar mehr als 50.000 Unterschriften.

Berlin
© IMAGO/Marius Schwarz

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Das Jahresende rückt näher und somit nicht nur Weihnachten, sondern auch Silvester. Und im Zusammenhang mit dem Jahreswechsel steht die Debatte um ein mögliches Böllerverbot in Berlin wieder im Mittelpunkt.

Für die einen gehört es fest zu Silvester dazu, die anderen halten nichts vom Rumgeböllere. Doch vor allem die Gegner der Knallkörper machen jetzt mächtig Druck auf die Regierung. Über 50.000 Menschen sprechen sich für ein Böllerverbot aus.

Böllerverbot in Berlin: Er ist dagegen, sie dafür

Ob das Berlins Politik zum Umdenken anregen wird? Erst vor drei Wochen sprach der Regierende Bürgermeister Kai Wegner sich gegen ein flächendeckendes Böllerverbot aus. Die Situation bekäme man damit nicht in den Griff, so Wegner laut dem „RBB“. Und ähnlicher Meinung ist auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik, die sich skeptisch zu Pyrotechnikverbotszonen äußerte, da diese viele Kräfte binden würden.


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Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich hingegen klar für ein grundsätzliches Verbot von Pyrotechnik im Privatgebrauch während der Silvesternacht aus. Anfang des Jahres startete die GdP eine Petition für ein Böllerverbot und verkündete heute: Inzwischen hätten über 50.000 Menschen diese unterschrieben.

GdP findet klare Worte zu möglichem Böllerverbot

„Wir sind überwältigt“, sagt GdP-Landeschef Stephan Weh und erklärt bezüglich der Forderung nach einem Böllerverbot weiter: „Jahr für Jahr reden wir über Dutzende verletzte Einsatzkräfte bei Polizei und Feuerwehr. Wir reden hier über Menschen, die für die Sicherheit aller da sind und die in der Silvesternacht mehr oder weniger bewusst zu Zielscheiben für Böller, Raketen und Kugelbomben auserkoren werden. Bis auf Solidaritätsbekundungen ist nichts passiert.“

Vor allem mit Blick auf die Silvester-Krawalle zum Jahreswechsel 2022/23 in Berlin, bei der es zu Randale mit Feuerwerkskörpern wie Böllern und Raketen kam und bei der auch Polizisten und Feuerwehrleute attackiert wurden, zeigen die Einsatzkräfte sich besorgt auf die diesjährige Silvesternacht.


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„Es wird so ziemlich alles in den Dienst gerufen, was irgendwie möglich ist“, heißt es von der GdP. Die Planungen für Silvester 2023/24 bei Polizei und Feuerwehr liefen bereits seit Monaten.

Bleibt zu hoffen, dass es ein ruhiger Jahreswechsel in der Hauptstadt wird.