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Berlin vor Hitzetag: Wie schützt uns die Politik vor der „Bärenhitze“?

Auf die Menschen in Berlin und Brandenburg kommen am Wochenende ein paar ziemliche heiße Tage zu. Das kann schnell gefährlich werden.

© IMAGO/Dirk Sattler

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Mit dem Sommer melden sich nun auch in Berlin die heißen Temperaturen zurück. Am kommenden Sonntag (22. Juni) erwarten die Wetter-Experten in der Hauptstadt-Region den ersten Hitzetag des Jahres. Vor allem für ältere und schwächere Menschen können die hohen Temperaturen extrem gefährlich sein.

BERLIN LIVE hat auf nach Nachfrage bei der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege erfahren, wie die Politik die Bürger in der Hauptstadt vor der „Bärenhitze“ schützen will.

Berliner Senatsverwaltung warnt vor der „Bärenhitze“ in der Hauptstadt

Wie Oliver Fey, Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit, erklärte, können Hitzewellen beim Menschen sehr belastend sein. Dies gilt vor allem für Menschen, die „nicht nur tagsüber extremer Hitze ausgesetzt sind“.

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„Bei großer Hitze kann es zu direkten gesundheitliche Auswirkungen wie Hitzschlag, Hitzekollaps, Hitzeerschöpfung, Sonnenstich, Hitzekrämpfen und anderen Erscheinungen kommen“, erklärte der Sprecher gegenüber BERLIN LIVE. „Dies kann zur Belastung von Kreislauf, Gehirn und Nieren führen. Zudem können sich bestehende Erkrankungen, wie zum Beispiel des Herzens, verschlimmern.“

Schon im Mai 2024 hatte der Berliner Senat einen landesweiten Hitzeaktionsplans unter Federführung der Senatsgesundheitsverwaltung beschlossen. Um diesen umzusetzen wurde eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet, an der in Berlin „die Senatskanzlei, alle Senatsverwaltungen sowie sechs vom Rat der Bürgermeister (RdB) benannte Vertreterinnen und Vertreter für die Bezirke beteiligt sind“, so Oliver Fey zu BERLIN LIVE.

Kühle Räume, Entsiegelungen und extra Regentonnen sollen gegen die Hitze helfen

Auf der eigens eingerichteten Internetseite zur „Bärenhitze“ können sich die Bürger in Berlin über den Umgang mit Hitze informieren. Hier gibt es auch nützliche Tipps aus den einzelnen Bezirken.

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat hier zum Beispiel zwei Adressen für „kühle Räume“ am Karl-August-Platz und in der Homburger Straße hinterlegt, wo sich Menschen vor der Hitze schützen können. Ähnlich schaut es in Pankow aus, wo der Bezirk entsprechende Räume in den Rathäusern Pankow und Weißensee anbietet.

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Bereits vor einigen Tagen hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bekanntgegeben, dass man noch intensiver an der Entsiegelung in Berlin arbeiten möchte, um so die Hitze in einer Stadt voller Beton und Asphalt zu senken. Außerdem will man die Beantragung von Regentonnen mittels eines „vereinfachten Prozesses“ unterstützen, damit Berliner „in trockenen Perioden das Stadtgrün mit Regenwasser versorgen“ können.

In Berlin-Mitte ist die Hitze oftmals unterträglich

Laut einem aktuellen Bericht der Berliner „Morgenpost“ sind fünf Bezirke besonders von der Hitze in der Hauptstadt betroffen. Demnach leiden die Menschen in Mitte am heftigsten unter den heißen Temperaturen. Hier klettert die Oberflächentemperatur im Sommer durchschnittlich auf 37,6 Grad Celsius. Über dreiviertel alle Bewohner in Mitte sind laut der „Morgenpost“ von starker Hitze betroffen.

Wie die „Morgenpost“ berichtet, leiden auch für die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg und Tempelhof-Schöneberg unter der Hitze in Berlin. Grund hierfür sind vor allem die vielen durch Beton und Asphalt versiegelten Flächen. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist hierbei trauriger Spitzenreiter in Berlin. Laut Eigenaussage des Bezirks sind hier 68,1 Prozent der Fläche bebaut – mit Wohnhäusern, anderen Gebäuden oder Verkehrsflächen. 

In Steglitz-Zehlendorf leiden die Menschen weniger unter der Hitze in Berlin

Im Vergleich hierzu schneiden die Bezirke Steglitz-Zehlendorf, Reinickendorf und Treptow-Köpenick etwas besser ab. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur soll laut der „Berliner Morgenpost“ hier im Sommer unter 35 Grad Celsius liegen.

Mit Blick auf die sogenannte „Einwohnerbetroffenheit“ schneidet Steglitz-Zehlendorf diesbezüglich am besten ab. Lediglich 14 Prozent aller Bewohner Bezirk sind hier gefährlicher Hitze ausgesetzt. Zum Vergleich: In Mitte liegt der Wert bei 79 Prozent.


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Wie gefährlich Hitze im Sommer sein kann, zeigen diese erschreckenden Zahlen des Robert Koch-Instituts. Laut dem RKI starben in den Sommermonaten 2023 und 2024 rund 3.100, beziehungsweise 2.800 Menschen an den Folgen von hohen Temperaturen.