Aufgrund von Platzmangel im Gehege sieht sich der Nürnberger Tiergarten gezwungen, circa 20 seiner Guinea-Paviane zu töten. Der Aufschrei darüber ist groß – auch für Berliner Tierschützer ist die Entscheidung inakzeptabel.
Sie richten nun einen klaren Appell an die Verantwortlichen, um die drastische Maßnahme abzuwenden.
Berliner Tierschützer wollen Pavian-Tötung verhindern
Eigentlich ist das Gehege der Guinea-Paviane im Nürnberger Tiergarten für 25 Exemplare plus Nachwuchs konzipiert – doch zuletzt lebten fast doppelt so viele Tiere dort. Weil seit Jahren die Versuche der Leitung scheitern, Abnehmer für die überzähligen Affen zu finden, sollen rund 20 von ihnen getötet werden. Berliner Tierschützer wollen dies nun verhindern.
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„Jeder Zoo ist dafür verantwortlich eine langfristige Zuchtplanung zu haben, um eine Vermehrung in diesem Ausmaß zu vermeiden. Da dies nicht funktioniert hat, wäre eine andere Möglichkeit die Umstrukturierung des Geheges, um die artgerechte Haltung zu ermöglichen“, schreibt die Tierschutzjugend des Tierschutzvereins Berlin in ihrem eindringlichen Brief.
Weiterhin argumentieren sie, dass die Tötung der Paviane nicht mit dem geltenden Tierschutzgesetz in Einklang zu bringen sei. „Das Töten aus Platzmangel wird speziell als nicht nachvollziehbarer Grund genannt“, erklären sie hierzu. Und abschließend: „Sie haben dafür gesorgt, dass diese Tiere bei Ihnen im Zoo leben. Jetzt ist es Ihre Aufgabe, für eine artgerechte Lösung zu sorgen und nicht den einfachen Ausweg zu nehmen.“
Es gibt weitere Protestaktionen
Mit der deutlichen Kritik stehen die Tierschützer aus der Hauptstadt indes nicht allein da. Auch vor Ort kam es jüngst mehrfach zu Protesten; Aktivisten ketteten sich sogar an das Affengehege. Am Sonntag (27. Juli) musste die Polizei schließlich einige Demonstranten vom Asphalt lösen, die sich vor dem Eingang festgeklebt hatten.
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Die drastische Entscheidung der Tiergarten-Verantwortlichen schlägt hohe Wellen. Der Deutsche Tierschutzverbund verkündete am Dienstag, Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu stellen. „Die Verantwortung für Tiere, die man als Zoo hält und züchtet, endet nicht dort, wo es räumlich, finanziell oder organisatorisch unbequem wird“, kommentierte die Referentin für Wildtiere Paulina Kuhn.