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Berlin: Ausgesetzt und entlaufen – in dieser Jahreszeit gibt es die meisten Fundtiere

In Berlin werden jedes Jahr hunderte Fundtiere registriert. Vor allem in einer Jahreszeit gibt es eine extreme Häufung.

Berlin
© IMAGO/Funke Foto Services

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Es reicht ein Blick ins seit Monaten am Limit operierende Tierheim Berlin, um zu wissen, dass in der Hauptstadt einiges schief läuft. Täglich berichtet der hinter der Einrichtung stehende Tierschutzverein Berlin von neuen Fundtieren.

Längst reichen die Kapazitäten nicht mehr aus. Dennoch werden immer wieder Katzen, Hunde und Co. an der Tiersammelstelle abgegeben. Wenn Fundtiere ins Tierheim kommen, ist oft nicht klar, ob sie entlaufen sind, ausgesetzt wurden, oder unter Umständen bereits freilaufend geboren wurden. Offizielle Zahlen zeigen aber, dass es vor allem in einer Jahreszeit eine extreme Häufung an Fundtieren in Berlin gibt.

Berlin: Hunderte Fundtiere in diesem Jahr

Wie der Berliner Senat mitteilt, wurden allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 bereits 1.324 Fundtiere registriert. In allen drei Quartalen wurde der Wert aus dem Vorjahr bereits übertroffen. 2022 wurden insgesamt 1.596 Fundtiere registriert. Das geht aus der Antwort der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten June Tomiak hervor. Geht es in diesem Jahr so weiter wie bisher, dürfte die Gesamtzahl in diesem Jahr erneut steigen.

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Besonders auffällig: Vor allem in den Sommermonaten werden in Berlin besonders viele Tiere gefunden. Seit dem Jahr 2018 werden stets im dritten Quartal, also den Monaten Juli bis September, die meisten Fundtiere registriert. Auf Platz zwei folgt das zweite Quartal von April bis Juni.

Wie kommt es zur Fundtier-Häufung

Die extreme Häufung von Fundtieren im Sommer versucht auch die zuständige Senatsverwaltung mit den „großen Ferien und den damit verbundenen Reisen“ zu erklären. Einen Zusammenhang zwischen einem Anstieg gefundener Tiere mit dem Auslaufen der Corona-Maßnahmen will die Verwaltung allerdings nicht bestätigen. Zwar erkenne man einen Anstieg beim Fundtier-Aufkommen ab dem Jahr 2021, es lägen aber keine Erkenntnisse über Ursachen vor.


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Am häufigsten gefunden wurden in den Jahren 2022 und 2023 übrigens Katzen. Laut Senat seien 3.027 herrenlose Katzen gefunden worden. Hinzu kommen 1.789 Hunde und 1747 „sonstige Tiere“.