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Berlin: Mutter und Kind totgefahren – reagiert jetzt die Politik?

Am Samstag hat ein Autofahrer eine Mutter und ihr vier Jahre altes Kind totgefahren. Nun gibt es Forderungen an die Politik.

Berlin
© dpa/Christophe Gateau

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Es sollte ein unbeschwerter Besuch in Berlin sein, doch für eine Familie aus Belgien wurde dieser zu einem absoluten Albtraum! Am Samstag (9. März) raste ein 83-jähriger Autofahrer mit erhöhter Geschwindigkeit auf den Radstreifen der Leipziger Straße und erfasst dort eine Mutter und ihr vier Jahre altes Kind.

Die beiden Fußgänger, die die Straße überqueren wollten, starben in der Folge des Unfalls. Führerschein und Auto des Mannes wurden beschlagnahmt. Während die Ermittlungen laufen, gibt es bereits Stimmen, die Konsequenzen von der Politik fordern. Die zuständige Senatorin verweist allerdings auf einen späteren Zeitpunkt.

Berlin: Kritik an Senatorin Schreiner

Am Sonntagabend, einen Tag nach dem tödlichen Unfall, hatten sich rund 130 Menschen zu einer Mahnwache an der Leipziger Straße versammelt. Sie legten Blumen nieder, zündeten Kerzen an – und stellten auch Forderungen an Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU). Der haftet spätestens seit dem Radweg-Stopp aus dem vergangenen Jahr an, Autos gegenüber anderen Verkehrsmitteln zu bevorzugen.

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Roland Stimpel, Vorsitzender des Vereins Fuß e. V., kritisierte Schreiner in seiner Rede dafür, dass sie auf der Leipziger Straße die erlaubte Höchstgeschwindigkeit wieder auf 50 km/h hochsetzen wolle.  Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, erklärte, die Toten seien „Opfer einer autogerechten Stadt“.

Karl Grünberg, Sprecher des ADFC Berlin, erklärte gegenüber BERLIN LIVE: „Wenn der Radstreifen auf der Leipziger Straße mit Pollern oder Betonboard geschützt gewesen wäre, dann wäre dieser entsetzliche Unfall so nicht passiert. Der Autofahrer wäre erst gar nicht auf den Radstreifen gelangt.“ Er fordert geschützte Radwege. Seine Gedanken, so Grünberg seien nun bei den Angehörigen der Opfer.

Forderung nach geschützten Radwegen

Im Netz fanden sich zudem zahlreiche Menschen, die noch weitere Forderungen an den Berliner Senat stellten – darunter auch immer wieder ein geschützter Radweg an der Leipziger Straße. Vor allem Fahrrad-Aktivisten wie Ingwar Perowanowitsch, die diese Forderung bereits seit vielen Jahren formulieren, erneuerten diese nun im Zusammenhang mit dem Unfall auf der Leipziger Straße.


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Auf Anfrage von BERLIN LIVE erklärte Schreiner am Montag: „Selbstverständlich wird sich auch die Senatsverwaltung intensiv mit dem Geschehen befassen und direkt am Ort mit ihrer Unfallkommission prüfen, welche Konsequenzen für mehr Verkehrssicherheit hier gegebenenfalls zu ziehen sind.“ Es sei allerdings nicht der richtige Moment, um den Untersuchungen vorzugreifen. Ihre Gedanken, so Schreiner, seien in diesem Moment bei den Angehörigen der Todesopfer.