Berlin ist anders – das kann man von verschiedenen Aspekten und Bereichen dieser Stadt behaupten. Sei es in Sachen Mode, Feierkultur, gastronomische Angebote oder aber die bekannte „Berliner Schnauze“. Auch wenn es darum geht, innovative Dinge auszuprobieren, ist die deutsche Hauptstadt vorne mit dabei. Das gilt auch für das Thema Ernährung.
So gehen beispielswiese die beiden Worte „vegan“ und „Fleischerei“ in der Regel nicht miteinander einher. Eigentlich. In Berlin nämlich schon. Hier gibt es einen ganz besonderen Ort in Prenzlauer Berg, der aufgrund seines Sortiments einmalig ist. BERLIN LIVE war zu Besuch und durfte selbst probieren.
Berlin-Prenzlauer Berg: Zu Besuch in der Veganen Fleischerei
Rund um die Kastanienallee in Prenzlauer Berg (Pankow) sind eine Reihe an gastronomischen Angeboten angesiedelt, die vor allem Feinschmecker und Restaurant-Interessierte in diesen Teil der Stadt ziehen. Ob Weinbar, Fine Dining-Restaurant oder aber eine der berühmtesten Dönerbuden Berlins, hier kommen Foodies ordentlich auf ihre Kosten. Und auch in der Kastanienallee 40 gibt es ein echtes Highlight: die „Vegane Fleischerei“.
Auch interessant:
Berliner Food-Expertin lässt die Bombe platzen: Das wird der Trend 2025
Wenn man den Laden betritt, hat man das Gefühl in einer modernen hellen Metzgerei zu stehen. Doch der Spruch „Friends not Food“ an der Wand macht sofort klar, hier werden keine Tiere getötet, damit Mensch sein Fleisch essen kann. Seit Oktober 2024 können Berliner hier Lyoner, Steak, Würstchen, Bouletten und vieles mehr in veganer Version kaufen. Und das kommt an!
„Es kommen 18-jährige Freunde, die neugierig sind und was neues probieren wollen, aber es kommt auch die Oma, die Besuch von ihrer Enkelin bekommt und was veganes Kochen will“, erzählt Simon, der Betreiber des Ladens im Gespräch mit BERLIN LIVE.

In den Kühlregalen finden sich allerlei abgepackte (Nicht)-Steaks und (Nicht)-Fleischsorten wie Kebab, Gyros und Burger-Patties. Aber auch verschiedene (Nicht)-Würstchen wie Currywurst, Bratwurst, Salami und sogar Pinkel gibt es hier zu kaufen. Wer lieber (Nicht)-Fisch statt Fleisch will, kann zum veganen Lachs oder Thunfisch greifen.
(Nicht)-Fleisch und Wurst auch pro Gramm erhältlich
„Viele sagen, dass der Leberkäse oder die Lyoner, die wir anbieten 1 zu 1 schmeckt.“ Das durfte auch unsere Reporterin bei ihrem Besuch erleben. Ihre Wahl: die vegane Lyoner mit Champignons. Denn ebenfalls einmalig ist hier die Wursttheke selbst. Nicht nur Abgepacktes gibt es in der Veganen Fleischerei, auch pro Gramm kann man hier einkaufen.
Die Produkte werden alle per Hand in der Produktion in Dresden zubereitet. „Deswegen passiert es auch manchmal, dass ich etwas ausverkauft bin – weil die Produkte werden jede Woche frisch hergestellt. Ich glaube, darum sind diese Produkte aus verschiedenen Gründen besser. Es ist weniger Plastik im Einsatz und du kannst pro Gramm kaufen. Ich habe noch nie in einem Supermarkt einen veganen Tresen mit veganen Produkten gesehen, wo man das machen kann.“
Mehr Nachrichten aus der Hauptstadt:
„Die Idee hinter der Veganen Fleischerei ist, die (fast) gleichen Produkte, die eine Fleischerei normalerweise hat, vegan anzubieten. Unser Ziel: den Inhalt aller Kühlschränke Deutschlands zu ändern – aber ohne etwas zu vernichten.“ Die Tatsache, dass es hier das typisch deutsche Gericht „Grünkohl mit Pinkel“ als vegane Speise zu kaufen gibt, zeigt, dass Tradition trotz Innovation bestehen bleiben kann.