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Brennpunkt Wedding: Hier wird’s immer schlimmer – „Angst, dass man gleich ein Messer im Rücken hat“

Der Drogenkonsum in Berlin ist längst kein Geheimnis mehr. Und so wird auch an einem Platz in Wedding konsumiert, was vielen Anwohnern zunehmend Angst bereitet.

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© imago images / Schöning

Drogenkonsum - So schlecht ist er für unsere Umwelt

Diese Auswirkungen hat die Drogenproduktion auf unsere Umwelt.

Die Drogenproblematik in Berlin ist längst kein Geheimnis mehr. An vielen Ort wird offen gedealt. Anwohner haben sich an diesen Zustand teils gewöhnt. Die Polizei wirkt nicht selten unbeholfen. Auch im Berliner Bezirk Wedding ist die Lage problematisch.

Kokain, Crack und Co. – Es gibt viele Drogen, die in Berlin konsumiert werden. Nicht selten geschieht dies an öffentlichen Orten. Ganze Gruppen halten sich dann dort auf. Immer wieder kommt es auch zu Auseinandersetzungen unter den Konsumierenden. Viele Menschen sehen das kritisch und fürchten sich gar. Eine Frau gesteht, sie habe „Angst, dass man gleich ein Messer im Rücken hat“. Und diese Angst hat sie an einem ganz bestimmten Ort in Mitte.

Leopoldplatz: Menschen haben Angst

Die Rede ist vom Leopoldplatz in Wedding. Ein Ort, der längst als Hotspot der Drogenszene gilt. Und die Situation wird immer schlimmer, so denken nicht nur Anwohner. Auch die Drogenabhängigen selbst sehen das so. Ein Drogen-Konsument findet, die Polizei müsse härter durchgreifen und was gegen Gewalttäter unternehmen. In den letzten zwei Jahren habe sich die Anzahl der herumliegenden Spritzen auf dem Leopoldplatz verdreifacht, berichtet die „Berliner Morgenpost“ unter Berufung eines Mannes, der diese einsammelt.


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Anwohner fühlen sich dort nicht wohl. Dem Bezirksamt ist dies bekannt, es erklärt gegenüber BERLIN LIVE: „Gewerbetreibende und Anwohnende, vor allem aber Familien mit Kindern fühlen sich zunehmend gestört und werden aus Ihrem Lebens- und Arbeitsumfeld verdrängt.“ Eine ältere Dame verriet gegenüber der „Berliner Morgenpost“, sie traue sich nicht allein über den Platz. Bisher haben sie die Drogenkonsumenten nicht belästigt, aber dennoch, die „Angst, dass man gleich ein Messer im Rücken hat“ sei da. Und so lässt sie sich von einer Freundin zur Bank begleiten. Auch die Mutter eines Sohnes fürchtet sich. Täglich geht sie mit ihrem Sohn auf einen Spielplatz direkt neben dem Container des Vereins Fixpoint, der Spritzen und ähnliches an Konsumierende verteilt.

Bezirksamt: Situation „spürbar verschlimmert“

Den Standort des Containers kritisiert sogar ein Kokain-Konsument. Dazu sagt das Bezirksamt: „Ziel der Platzierung des Containers von Fixpunkt e.V neben dem Aufenthaltsbereich der Szene war, diese nicht weiter über den Platz zu verteilen.“ Eine mögliche Änderung des Standorts ist nicht geplant, „da alle anderen möglichen Orte andere Probleme nach sich ziehen würden.“

Den Zustand am Leopoldplaz nimmt auch der Bezirk als „sichtbar und spürbar verschlimmert“ wahr. „Auch durch das Auftreten der Droge Crack“, so das Bezirksamt. Eine Begründung, warum die Situation am Leopoldplatz sich so verschlechtert hat, gibt das Bezirksamt ebenfalls: „Die Verlagerungen der Drogenszene innerhalb der Stadt, mutmaßlich durch Verdrängungsmechanismen – unter anderem durch die Inbetriebnahme der Polizeiwache am Kottbusser Tor -, hat am Leopoldplatz zu einen besorgniserregenden Zustand geführt, der ein Gegensteuern dringend erfordert.“ Konkret prüfe man unter anderem, den Sichtschutz zwischen Spielplatz und Aufenthaltsbereich der Drogenszene zu verbessern. Es sei außerdem „ein kooperativer Ansatz zwischen Senat und Bezirk, Polizei und Sozialarbeit nötig, in dessen Zentrum Prävention und Aufklärung, Integration und Vertrauen stehen müssen.“


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Für alle Beteiligten wäre es am besten, wenn die Situation am Leopoldplatz sich bald verbessern würde. Bei einem geplanten Sicherheitsgipfel mit Bürgermeister Kai Wegner Anfang September wird das Thema auf der Agenda stehen. Es bleibt zu hoffen, dass sich anschließend etwas ändern wird am Leopoldplatz.