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Berlinerin bittet um Hilfe, dann wird sie böse angepampt – „krasse Zumutung“

Berlin: Eine junge Kubanerin bittet in einer Facebook-Gruppe um Hilfe. Dort wird sie aber nur böse angepampt.

Berlin
© IMAGO/mix1

Flughafen BER: Das ist Berlins Chaos-Airport

Die Bauphase des Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist mit dem Wort zäh noch sehr nett beschrieben. Schon in den 1990ern begann die Planungsphase, am 5. September 2006 erfolgte dann der erste Spatenstich in Schönefeld, im Süden Berlins.

Eine junge Berlinerin sucht verzweifelt Hilfe für ihre in Kuba lebende Großmutter und wendet sich dafür dem sozialen Netzwerk Facebook zu. Die User des Netzwerks zeigen sich dann aber alles andere als sozial.

Die Gruppenmitglieder lehnen ihre Bitte nicht nur ab, sondern warnen vor strafrechtlichen Konsequenzen. Einige User empfinden die Beiträge als „krasse Zumutung“. Eigentlich ist ihre Bitte doch ganz harmlos. Was ist genau passiert?

Berlin: Um DAS bittet eine Kubanerin auf Facebook.

Am Montagabend veröffentlich eine junge Frau einen Beitrag in einer Berliner Facebook-Gruppe. Sie schreibt: „Hey! Fliegt irgendjemand demnächst von Berlin nach Kuba und könnte ein paar Sachen für meine Großmutter mitbringen?“ Eigentlich eine ganz harmlose Bitte sollte man meinen. Immerhin ist bei über 60.000 Mitgliedern in der Gruppe die Chance recht groß, dass ein Kuba-Urlauber dabei sein könnte. Was dann aber passiert, hat sie zutiefst geschockt.

Sofort erhält die junge Frau mehrere Kommentare, die ihre Anfrage pampig ablehnen. „Nein!!!“ schreibt ein User aggressiv und geht nicht weiter auf ihren Beitrag ein. Dabei bleibt es aber nicht. Die User der Gruppe fordern andere Mitglieder auf, ihre Bitte zu ignorieren und warnen sogar vor strafrechtlichen Konsequenzen. „Auf gar keinen Fall solche Hilfeleistungen bedienen, so etwas kann ganz böse ins Auge gehen“, meint ein anderes Mitglied.

Berlin: Was ist in die Facebook-User gefahren?

Ein Facebook-User schafft Aufklärung und verteidigt die bösen Antworten. „Weiß ja keiner was genau hier mitgenommen werden soll beziehungsweise weiß im Endeffekt keiner was er da im Gepäck hat!“ Deswegen sind seiner Meinung nach die Posts mit nein definitiv berechtigt.


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Tatsächlich sind die kubanischen Einfuhrbestimmungen für Reisende sehr streng. So dürfen bei der Einreise zum Beispiel nur “Dinge des täglichen Eigenbedarfs” mitgeführt werden. Geschenke sind bei der Einfuhr nach Kuba nur zollfrei bis zu einem Wert von 50 US-Dollar. Das Auswärtige Amt warnt eindringlich davor, dass selbst einer geringer Drogenfund bei der Einreise als Drogenschmuggel geahndet wird. Das Strafmaß hierfür beträgt vier bis 30 Jahre Haft. Auf besonders schwere Fälle steht sogar die Todesstrafe.

Die junge Berlinerin wehrt sich gegen die Unterstellungen der User und empfindet manche Kommentare als Zumutung. „Der kubanische Zoll nimmt viel Geld pro Kilo – Geld was meine Verwandten nicht haben“, beteuert sie. Eigentlich wollte die junge Frau ihrer Großmutter in Kuba nur Medikamente, Lebensmittel und Kleidung zukommen lassen.