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Clans in Berlin: Wird der Einbruch ins Grüne Gewölbe bald hier fortgesetzt?

Der Diebstahl aus dem Grünen Gewölbe wird in Dresden verhandelt. Auch ein Mitglied eines Clans in Berlin ist dabei.

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Clans in Berlin: Diese Großfamilien halten die Polizei auf Trab

Der erste Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden ist bereits abgehakt. Doch rund acht Monate später muss sich nun ein weiterer Angeklagter vor dem Landgericht Dresden verantworten. Der 24-Jährige wird ebenfalls dem Berliner Clan rund um die Remmo-Familie zugeordnet – soll sogar ein Bruder und Cousin der anderen Täter sein.

Ihm wird nun Beihilfe zum Diebstahl mit Waffen, Sachbeschädigung und Brandstiftung vorgeworfen. Für die anstehenden Verhandlungen muss der junge Mann künftig also immer aus seiner Heimat in Berlin nach Dresden reisen. Und genau diese Tatsache scheint ihn zu stören. Wird der Prozess deshalb in die Hauptstadt verlegt?

Clans in Berlin: Prozess um Juwelendiebstahl bald in der Hauptstadt?

Bereits zu Beginn der ersten Verhandlung stellte Rechtsanwalt Stephan Schneider die Zuständigkeit des Dresdner Landgerichts in Frage. Ohnehin kämen 56 der 147 vorgesehenen Zeugen und Sachverständiger aus dem Berliner Raum. Statt hin- und herzupendeln könnte man den Prozess doch einfach an die Spree verlegen.

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Ein 24-Jähriger muss sich unter anderem wegen Beihilfe zum Diebstahl aus dem Grünen Gewölbe vor Gericht verantworten. Für die Verhandlungen muss er aus Berlin anreisen. Credit: picture alliance/dpa

Was sagt die Dresdner Justiz dazu? „Im jetzigen Verfahrensstadium ist eine Verlegung nach Berlin nicht mehr möglich“, stellte ein Sprecher des Landgericht Dresdens auf Nachfrage von BERLIN LIVE klar. Die Verantwortlichen in Berlin sehen das genauso. Andernfalls müsste der Prozess in Berlin mit einer komplett neuen Gerichtsbesetzung durchgeführt werden und somit wieder von vorne beginnen.

Landgericht Dresden sieht keine Gründe für Verlegung

Den Standort argumentiert das Dresdner Landgericht wie folgt: „Die Mehrzahl der Zeugen im Verfahren wohnen im Landgerichtsbezirk Dresden. Dort liegt auch der Tatort der Haupttat.“ Die endgültige Entscheidung wurde damals von der Staatsanwaltschaft Dresden getroffen.


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Könnte man die Prozessbeteiligten aus Berlin dank neuester Technik nicht wenigstens digital zuschalten? „In Einzelfällen wäre eine Video-Vernehmung denkbar. Sie bedeutet aber für das Gericht und die übrigen Prozessbeteiligten einen erhöhten Aufwand“, erklärte der Sprecher gegenüber unserer Redaktion. Geplant sei diese Umsetzung vorerst allerdings nicht.