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Flughafen BER: Passagierin nur noch genervt – „Das ist eine Zumutung“

Am Flughafen BER wird die Geduld einiger Fluggäste regelrecht auf die Probe gestellt – eine Passagierin packt aus…

Flughafen BER
© IMAGO/Olaf Schuelke

Flughafen BER: Das ist Berlins Chaos-Airport

Die Bauphase des Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist mit dem Wort zäh noch sehr nett beschrieben. Schon in den 1990ern begann die Planungsphase, am 5. September 2006 erfolgte dann der erste Spatenstich in Schönefeld, im Süden Berlins.

Macht der Flughafen BER seinem Namen als Chaos-Flughafen etwa erneut alle Ehre? Nachdem das Gebäude bereits eine gefühlte Ewigkeit gebraucht hat, bis es fertiggestellt wurde, kam es 2022 zu weiteren Schlagzeilen: Gigantische Schlangen vor der Sicherheitskontrolle und ein regelrechtes Koffer-Durcheinander waren an der Tagesordnung.

2023 sollte alles anders laufen. Doch die Realität sieht offenbar immer wieder anders aus. Auch in diesem Jahr traten bereits mehrere Komplikationen auf – insbesondere was die Wartezeit auf das Gepäck angeht. Eine Passagierin hat BERLIN LIVE von ihrer BER-Erfahrung berichtet.

Flughafen BER: Passagiere müssen Geduld beweisen

Bereits mehrfach in diesem Jahr ist die Berlinerin vom Flughafen Berlin-Brandenburg gestartet und gelandet – sowohl ins Ausland als auch an einen anderen Ort in der Bundesrepublik. Bei ihrer Rückkehr in die Hauptstadt war allerdings jedes Mal eine ordentliche Portion Geduld gefragt: Kein einziges Mal lag die Wartezeit auf das Gepäck unter zwei Stunden.

Flughafen BER
Am Flughafen BER müssen Reisende nach der Landung viel Geduld beweisen – bis sie ihr Gepäck erhalten, kann einiges an Zeit vergehen. Credit: Wengert / BERLIN LIVE

Im Gegenteil. Die Reisende musste zum Teil bis zu drei Stunden nach der Landung auf ihre Koffer warten: „Ich finde, es ist eine Zumutung für die Reisenden!“ Selbst wenn der Flug an sich eine Dauer von unter einer Stunde hat. Im Freundeskreis der Passagierin soll es zu ähnlichen Szenen gekommen sein. Doch woran liegt das? Immerhin lässt der BER auf seiner Website verlauten, dass es von der gefundenen Parksituation des Flugzeuges bis zum Anspringen des Gepäckbandes im Durchschnitt lediglich 30 Minuten dauere.

Flughafen BER verärgert einige Urlauber

„Man wartet wie ein Volltrottel und erhält null Information“, machte die Berlinerin ihrem Ärger Luft. Sie kenne sogar Personen, die für Reisen auf den Flughafen in Leipzig ausweichen, um der Warterei zu entfliehen. Auf Nachfrage am BER sei sie von einem zum nächsten Schalter geschickt worden – von einer Entschädigung ganz zu schweigen.

BERLIN LIVE hat nachgehakt. Wie sich herausstellte, ist für das Ausladen des Gepäcks nicht der BER zuständig, sondern sogenannte Bodenverkehrsdienstleister. Einer von ihnen ist Swissport Germany. Gegenüber unserer Redaktion erklärte Tamara Suknovic, Sprecherin des Unternehmens: „Wartezeiten bei der Gepäckausgabe entstehen hauptsächlich durch zu spät ankommende Flugzeuge. Da der Personaleinsatz in den Dienstplänen sich auf die Flugplanangaben der Fluggesellschaften abstützen, können verspätete Flugzeuge nicht immer sofort ausgeladen werden.“

Warterei auf Gepäck – das ist der Grund

Besonders in den Abendstunden kann es dann durch die über den Tag angestauten Verspätungen zu Verzögerungen bei der Entladung kommen. „Extreme Wettersituationen, Flugannulationen, Streiks sowie Personalengpässe an ausländischen Flughäfen sind weitere Faktoren, die Auswirkungen auf den Gepäckauslieferungsprozess haben können und bei hohem Reisevolumen während reiseintensiven Zeiten zudem verstärkt Einfluss nehmen“, erläuterte die Sprecherin.


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Dabei soll es sich jedoch stets um einzelne Fälle von Flügen handeln. Der Normalfall sehe hingegen anders aus. „Grundsätzlich läuft der Flugbetrieb bei uns stabil“, versicherte BER-Pressesprecherin Sabine Deckwerth gegenüber BERLIN LIVE. Bleibt also zu hoffen, dass die vereinzelten Verspätungen bei der Gepäckausladung künftig die Geduld der Passagiere nicht all zu sehr strapazieren.

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