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Flughafen BER: Taxi-Verband kritisiert Abholzone für Uber und Co. – „Schadet der Allgemeinheit“

Am Flughafen BER wird es künftig leichter, seinen Uber-Fahrer zu finden. Doch bei den Taxi-Anbietern findet man das gar nicht lustig.

Flughafen BER
© Carsten Koall/dpa

Flughafen BER: Das ist Berlins Chaos-Airport

Die Bauphase des Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist mit dem Wort zäh noch sehr nett beschrieben. Schon in den 1990ern begann die Planungsphase, am 5. September 2006 erfolgte dann der erste Spatenstich in Schönefeld, im Süden Berlins.

Wer nach einem Urlaub am Flughafen BER ankommt, möchte meistens nur eines – ganz schnell nach Hause. Denn dort wartet der Alltag und mit ihm die ganze Urlaubswäsche.

Um vom Flughafen BER nach Hause zu kommen, haben vor allem Berliner viele Möglichkeiten. Mehrere Regional- und S-Bahnen fahren in die Hauptstadt. Auch Taxis mit der notwendigen Lizenz stehen bereit. Will man ein Uber oder einen anderen Fahrdienstleister nehmen, war es bislang immer etwas kompliziert – bis jetzt!

Flughafen BER: Haltebereich für Uber und Co.

Denn der Flughafen BER hat nun einen extra Bereich für Uber und Co. ausgewiesen. Bislang mussten die Passagiere ihre Fahrer nämlich irgendwo auf der 400 Meter langen Vorfahrt vor dem Terminalgebäude treffen. Nun wurde ein spezieller Bereich als „Ride App Pick up“ ausgewiesen. Die Abholzone wird zunächst drei Monate getestet. Sollte der Test erfolgreich sein, soll sie erhalten bleiben.

BER-Geschäftsführer Thomas Hoff erklärte gegenüber der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa): „Unseren Fluggästen wollen wir einen möglichst nahtlosen Übergang zwischen den jeweiligen Verkehrsmitteln ermöglichen.“ Durch die neue Abholzone für Uber und Co. soll auch verhindert werden, dass Fahrgäste mitten in der Fahrspur eingesammelt werden und so der Verkehrsfluss behindert wird.

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Grundsätzlich herrschen für Fahrdienstvermittler wie Uber strenge Regeln am Flughafen BER. Anders als Konventionelle Taxis mit entsprechender Lizenz dürfen sie ihre Fahrgäste nicht direkt am Flughafen einsammeln. Sie dürfen nur auf das Gelände, wenn eine Fahrt bei ihnen bestellt wurde.

Taxi-Fahrer kritisieren Uber-Zone

Dennoch kritisieren Taxi-Fahrer aus Berlin die Einrichtung der Abholzone. „Die Reservierung eines Teils der Abholzone des Flughafens BER für Plattform-getriebene Mietwagen schadet der Allgemeinheit, den Fluggästen und den ehrlichen Taxibetrieben“, erklärt Klaus Maier von der AG Taxi gegenüber BERLIN LIVE. Die AG Taxi vertritt die Arbeitnehmer im Taxi-Gewerbe.

Er fordert, Fahrdienstvermittler wie Uber und Co. generell vom Befahren des Flughafengeländes auszuschließen. Stattdessen sollten alle Berliner Taxis ein Landerecht am Flughafen BER bekommen. Bislang haben 1.000 Taxis dieses Recht – 500 aus Berlin, 500 weitere aus Brandenburg.


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Maier fordert: „Bund, Brandenburg und Berlin sollten die Flughafengesellschaft zur Fokussierung auf den ÖPNV und seine Taxis für An- und Abreise verpflichten.“ Zunächst einmal wird aber die Abholzone für Uber und Co. getestet.